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Plenarsitzung

Runder Tisch zur Willkommenskultur

Dr. Eberhard Bürger ist neuer Vorsitzender des Runden Tisches gegen Ausländerfeindlichkeit Sachsen-Anhalt. Im Rahmen der 95. Mitgliederversammlung wurde der 65-jährige am Donnerstag, 12. März, zum Nachfolger von Probst i.R. Dr. Matthias Sens gewählt, der aus persönlichen Gründen das Amt aufgeben wollte. Dr. Bürger ist Pfarrer im Ruhestand und seit Jahren in der Friedensarbeit der evangelischen Kirche engagiert, bis vor kurzem war er im Vorstand des Internationalen Versöhnungsbundes tätig. Seit langem ist er auch an Fragen der Flüchtlings- und Integrationsarbeit interessiert. 

Landtagspräsident Detlef Gürth (r.) dankte Probst i.R. Dr. Matthias Sens für seine langjährige erfolgreiche und wichtige ehrenamtliche Arbeit als Vorsitzender des Runden Tisches gegen Ausländerfeindlichkeit Sachsen-Anhalt. Der Landtagspräsident ist traditionell Schirmherr des Runden Tisches. Foto: Stephan Dehn

Zum Interview: „Runder Tisch hat gewisses Standing erreicht“ – Dr. Sens zieht nach mehr als sechs Jahren als Vorsitzender Bilanz

Nach Ansicht von Dr. Bürger werden die vor Ort Besuche weiterhin den wichtigsten Teil der Arbeit des Runden Tisches ausmachen, weil sie sowohl Behörden und Vereinen als auch Flüchtlingen die Möglichkeit bieten, miteinander ins Gespräch zu kommen. Persönlich sieht Bürger seine Aufgabe vor allem in der Kleinarbeit, der Kommunikation und auch in der Wertschätzungsarbeit, denn „Flüchtlingsarbeit ist keine Erfolgsarbeit, wo man viel sieht, was an Folgen entsteht. Daher denke ich, ist es wichtig, die Leute, die diese Arbeit leisten wahrzunehmen und ihnen zu zeigen, dass ihre Arbeit geschätzt wird.“

Neue Netzwerkstelle für Willkomenskultur

Außerdem hat die Integrationsbeauftragte der Landesregierung Susi Möbbeck im Rahmen der Mitgliederversammlung die neue Netzwerkstelle „Willkommenskultur“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein neues Projekt des Integrationsministers Norbert Bischoff, mit dem Vereine, freie Träger, Initiativen und Privatpersonen unterstützt werden sollen, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge und Zugewanderte engagieren. Flüchtlinge würden von den Kommunen zwar professionell aufgenommen, betreut und beraten, erklärte Möbbeck. „Das ehrenamtliche Engagement ist aber darüber hinaus unersetzlich, wenn es um Alltagsorientierung, Bildungsbegleitung und die Teilhabe am lokalen Leben geht.“

Bei der neuen Netzwerkstelle erhalten ehrenamtlich Engagierte professionelle Beratung und bei Bedarf auch finanzielle Unterstützung. Außerdem sollen Menschen, die schon vor längerer Zeit zugewandert sind, als „Brückenbauer“ helfen, das sich Einheimische und neu ankommende Ausländer besser kennenlernen. Die Netzwerkstelle ist bei der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen angesiedelt. Das „Brückenbauer“-Projekt wird vom Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen koordiniert.