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Plenarsitzung

Pandemie verstärkt häusliche Gewalt

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November haben der Landesfrauenrat und der Landtag traditionell auch in diesem Jahr zu einer gemeinsamen Gedenkstunde eingeladen. Gemeinsam mit der Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Petra Grimm-Benne, Vertreterinnen des landesweiten Netzwerks für ein Leben ohne Gewalt und den Abgeordneten des Landtags sollte damit ein deutliches Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt gesendet werden.

Hinhören, Hinsehen und gemeinsam Handeln

Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger betonte als Schirmherr: „Mit Worten können wir auf die Missstände in der Gesellschaft hinweisen und Taten folgen lassen. Denn nur wenn die Probleme offen benannt werden und um Lösungen gerungen wird, können Dinge sich ändern.“ Verharmlosungen der Taten ähnelten einem Wegschauen. Es gelte, die in unserem europäischen Kulturkreis lange errungene Selbstbestimmtheit der Frau zu schützen und zu verteidigen, so Schellenberger.

Frauen- und Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne unterstrich unmissverständlich, dass keine Art von Gewalt toleriert werden dürfe. Außerdem verwies sie in ihrer Rede auf das bereits bestehende landesweite Beratungs- und Hilfssystem für Frauen. Dieses sei während der Corona-Pandemie mit besonders großen Herausforderungen konfrontiert. Die Ministerin dankte allen Akteurinnen und Akteuren, die sich seit Jahren für Frauen einsetzten, die von Gewalt betroffen sind. Am Rande der Gedenkstunde berichteten einige dieser Akteurinnen schlaglichtartig von ihrer herausfordernden, aber so wichtigen täglichen Arbeit.

Pandemie verstärkt häusliche Gewalt

Grundsätzlich seien die Hürden für Frauen, gegen häusliche Gewalt vorzugehen, immer noch zu hoch, erklärte der Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt e.V. Jede dritte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt. Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Opfer von häuslicher Gewalt seien zu über 80 Prozent Frauen – und zwar Frauen aller sozialen Schichten.

„Diese Zahlen sind alarmierend und steigen während der Corona-Pandemie weiter an“, warnten die Vertreterinnen des Landesweiten Netzwerks für ein Leben ohne Gewalt im Rahmen der Gedenkstunde. Frauen mit Gewalterfahrungen benötigten zudem schnelle und umfangreiche Unterstützung. Dazu erklärte Eva von Angern, Vorsitzende des Landesfrauenrats: „Wir brauchen eine Gesellschaft, die aufmerksam sowie sensibel für diese Themen sein muss und Frauen Hilfe bietet, die Gewalt erfahren haben. Auch in Zeiten der Krise müssen die Beratungsangebote sowie die Frauenhäuser im Land weiter ausfinanziert werden.“

Seit 1981 organisieren Menschrechtsorganisationen weltweit den Gedenktag, an dem die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen thematisiert wird.