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Plenarsitzung

12.–15. Januar 1990

Was von der Stasi zu retten ist

Die Stasi heißt zwar nun „Amt für nationale Sicherheit“, die Bürgerrechtsbewegung sieht zu Recht wenig Unterschied zur Vorgängerin. Ministerpräsident Hans Modrow plädierte für die Existenz eines Geheimdienstes, Tausende Demonstranten sehen das anders: Sie besetzen kurzerhand die Geheimdienstzentralen in den Bezirksstädten. Der Ministerrat der DDR beschließt am 13. Januar 1990 schließlich die Auflösung des Geheimdienstes. Der Wettlauf um den Erhalt der Akten und somit um die Aufarbeitung der Vergangenheit beginnt.

In Berlin wird die ehemalige Stasi-Zentrale besetzt, die Demonstranten wollen die Akten retten. Die werden in der Tat seit dem Fall der Mauer auf Befehl Ex-Stasi-Chefs Erich Mielke gezielt vernichtet. Der Mann, der im November ’89 vor der Volkskammer noch bekundet hatte: „Ich liebe doch alle Menschen“, wollte keinesfalls sichtbar werden lassen, dass er und seine Stasi letztlich keinem einzigen DDR-Bürger vertraut hatten.

„Phoenix“-Beitrag „Sturm auf die Stasi-Zentrale“


Was in der Welt noch geschah:
Die Tagesschau vom 15. Januar 1990