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Plenarsitzung

1. Juli 1990

Hurra, die D-Mark kommt! 

Es war ein Sonntag und trotzdem hatten viele Banken geöffnet. Grund: Die von vielen DDR-Bürgern heiß ersehnte D-Mark war endlich da. Am 1. Juli trat die zwischen Bonn und Ost-Berlin vereinbarte Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion in Kraft. Auf dem Alexanderplatz in Berlin waren schon in der Nacht etwa 10 000 Menschen zusammengekommen und feierten die D-Mark mit Sekt und Feuerwerk. Die Alu-Chips in ihren Portemonnaies wichen an diesem Tag schwereren Münzen und plötzlich gab es kein 20-Pfennig-Stück mehr, dafür eins für zwei Pfennige. Dass die viel größeren Scheine kaum in die Geldbörse gepasst haben, ist als kuriose Randnotiz in die Geschichtsbücher eingegangen. 

Vor den Filialen der Sparkasse bildeten sich lange Menschenschlangen. Der Umtausch der DDR-Mark war für eine nur relativ kurze Zeit möglich. Foto: Sparkasse Magdeburg.

Das DDR-Papiergeld wurde nach der Währungsunion zunächst in einem 13 Kilometerlangen Stollensystem bei Halberstadt eingelagert, später dann in der Müllverbrennungsanlage Buschhaus vernichtet. Bundeskanzler Helmut Kohl sagte anlässlich der Währungsreform: „Dies ist der entscheidende Schritt zur Einheit unseres Vaterlandes, ein großer Tag in der Geschichte der deutschen Nation.“ Neben der D-Mark werden von der DDR auch die wichtigsten Wirtschafts- und Sozialgesetze der Bundesrepublik übernommen. Außerdem wurden mit dem 1. Juli die Grenzkontrollen zwischen beiden deutschen Staaten abgeschafft.

Was in der Welt noch geschah:
Die Tagesschau vom 1. Juli 1990