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Plenarsitzung

„Wenn Kinder singen, geht das Leben weiter“

Nach Ausbruch des von Russland begonnen Kriegs gegen die Ukraine verstummte der Dudaryk-Chor aus Lviv. Drei Monate lang wurde pausiert, denn russische Raketen gingen über der Stadt nieder – zu gefährlich war es plötzlich für die jungen Sänger, sich zum gemeinsamen Singen oder gar zu Auftritten zu treffen. „Danach konnten die Proben in Schutzräumen wiederaufgenommen werden“, erzählt Chorleiter Dmytro Katsal. Nach über einem Jahr Krieg nutzen die Jungen und jungen Männer derzeit die Möglichkeit, singend dem Kriegsgeschehen in ihrer Heimat zu entfliehen und dabei mithilfe von Solidaritätskonzerten noch etwas Gutes zu tun, nämlich Spenden für die Menschen in Not zuhause zu sammeln.

Video-Rückblick auf den Besuch des ukrainischen Nationalchors "Dudaryk" im Landtag von Sachsen-Anhalt.

Konzert im Magdeburger Hegel-Gymansium

Ihr Weg führte sie nun auch nach Sachsen-Anhalt, wo sie mit zwei Konzerten im Kalender der Altmarkfestspiele stehen. Ein drittes Konzert – auf Einladung von Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger und dem Ältestenrat des Landtags – gab der Chor am 25. Mai 2023 im Hegel-Gymnasium Magdeburg. Zuvor hatten die Sänger nicht nur einen Blick in den Magdeburger Dom geworfen, sondern auch dem Landtag einen Besuch abgestattet. Hier gab es einen kleinen Einblick in die Geschichte und Arbeitsweise des sachsen-anhaltischen Parlaments, inklusive Rundgang durch das Haus und Stippvisite im Plenarsaal.

„Es ist eine große Ehre für uns, hier zu sein und wir sind sehr dankbar für die Hilfe aus Deutschland“, sagt Chorleiter Katsal. Für die Konzerte in Deutschland habe sein Chor viel geprobt – neben einem A-cappella-Programm auch die szenische Kantate „Carmina burana“ von Carl Orff mit dem Sinfonieorchester Lviv vorbereitet. Trotz des Kriegs gebe der Chor jeden Sonntag in Lviv ein Konzert, erklärt der Dirigent. „In gewisser Weise sagen wir der Welt damit: Wir werden gewinnen. Und wenn die Kinder singen, geht das Leben weiter!“

Der Dudaryk-Chor während des Konzerts im Hegel-Gymnasium Magdeburg.

Der Dudaryk-Chor während des Konzerts im Hegel-Gymnasium Magdeburg.

Ihre Spende zugunsten der Menschen in der Ukraine

Der Eintritt zum Konzert war frei. Um eine Spende wurde gebeten. Eine Spende ist immer noch möglich. Gern können Sie auch spenden, auch wenn Sie nicht Gast des Konzerts sein konnten. Dafür nutzt der Landtag das bereits bestehende Spendenkonto vom

Aktionsbündnis Katastrophenhilfe:
IBAN: DE65 100 400 600 100 400 600
Stichwort: Solidaritätskonzert Ukraine

Über 2 000 Werke im Repertoire

Der Chor „Dudaryk“ wurde 1971 von Mykola Katsal mit Unterstützung der ukrainischen Musikvereinigung in Lviv (Ukraine) gegründet. Der Chor ist Preisträger des Nationalen Taras Schewtschenko-Preises (1989). Im Jahr 1989 eröffnete der Gründer Mykola Katsal die erste Chorschule in der Ukraine. Für diese Schule stellte die Regierung dem Chor das Gebäude des ehemaligen St.-Lasar-Stadtkrankenhauses zur Verfügung.

In den 45 Jahren seiner Konzerttätigkeit gab der „Dudaryk“-Chor über 2 500 Konzerte in den Städten und Dörfern der Ukraine, in Kirchen, Schulen, Justizvollzugsanstalten sowie in den angesehensten Konzertsälen und Kirchen der Welt wie u. a. der Carnegie Hall (USA), Notre Dame de Paris (Frankreich) und Vancouver Pacific Place (Kanada). Das Repertoire des Chors umfasst mehr als 2 000 Werke unterschiedlicher Genres von etwa 100 Komponisten.