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Plenarsitzung

Renommierter Fotograf mit Schau im Landtag

Der Landtag von Sachsen-Anhalt zeigt in seiner neuen Ausstellung bis 20. Februar 2024 Werke des gebürtigen Hallenser Fotografen und Kriegsreporters Knut Mueller im Landtag. Mit „Auschwitz. Gedenken und Lernen“ sowie „Menschen und Krieg. Die Situation der Sinti und Roma.“ wird der renommierte Bildjournalist und Dokumentarfotograf mit gleich zwei Themenschwerpunkten vertreten sein.

Die Fotoausstellung wurde am Mittwoch, 17. Januar 2024, durch Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger im Beisein des Journalisten und Fotografen Knut Mueller sowie des Pädagogen und Autors Uwe Maul eröffnet.

Stimmen auf der Ausstellungseröffnung

„Die Konflikte der Welt sind uns täglich präsent, nur die nachhaltigen Lösungen haben wir noch nicht gefunden“, beklagte Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger bei der Eröffnung der Doppelschau. Man müsse sich ‒ auch wenn man froh sein könne, Krieg nicht unmittelbar erlebt zu haben ‒ dem Thema allerdings stellen. So schmerzlich es auch sei, die Zeit der Kriege habe uns auch in Europa schon eingeholt, gab Schellenberger zu bedenken.

Die Arbeiten, die in den Ausstellungen gezeigt werden, zeigten einen kleinen Teil der Wahrheit, sie leisteten einen Beitrag, durch den den jungen Generationen das eigentlich Unfassbare erfassbar gemacht werde, betonte Pädagoge Uwe Maul. Bei den Collagen, die nach einer Informationsreise nach Auschwitz durch Schülerinnen und Schüler angefertigt worden seien, haben diese nicht nur Bilder, sondern auch ihre eigenen unmittelbaren Gedanken zu dem Gesehenen einbringen können.

Seine Fotos zeigten die existenzielle Gewalt von Krieg, sagte Fotograf Knut Mueller unumwunden. Sie seien durch „Visualisieren verdichtete Momente“ und zeigten Leid und Triumph einzelner Menschen ‒ exemplarisch für einen ganzen Konflikt und die Komplexität des großen Ganzen. Es handle sich nicht etwa um eine Glorifizierung von Krieg, sondern um ein Aufzeigen von Wirklichkeit. „Krieg geschieht auch immer einzelnen Menschen“, sagte Mueller. Aus seiner Sicht sei Kriegsfotografie automatisch Antikriegsfotografie.

Jugendliche verarbeiteten ihre Eindrücke

Neben Fotos von Knut Mueller zeigt „Auschwitz. Gedenken und Lernen“ Zeichnungen und Texte von Schülerinnen und Schülern des Hans-Dietrich-Genscher-Gymnasiums Halle (Saale). Diese sind bei diversen Informationsreisen nach Auschwitz entstanden. Knut Mueller hatte diese als künstlerischer Inspirator zusammen mit dem Pädagogen und Autor Uwe Maul begleitet. Die großformatigen Collagen sind Teil einer Ausstellung, die anlässlich des 75. Jahrestags der Auschwitzbefreiung von Knut Mueller konzipiert worden und im Jahr 2020 bereits in der Gedenkstätte „Roter Ochse“ in Halle (Saale) zu sehen war.

Zweiter Themenschwerpunkt der Ausstellung

„Menschen und Krieg“ beinhaltet Fotos aus Kriegsgebieten, die im Rahmen des Themenjahrs Streitkultur und Zusammenarbeit in der Moritzkirche Halle (Saale) ausgestellt waren. Die als großformatige Collagen präsentierten Bildpaarungen zeigen Alltagsbewältigung und Überlebensstrategien von Menschen in Ausnahmesituationen, die beispielsweise während der Balkankriege von 1991 bis 2001 in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und im Kosovo, während der rumänischen Revolution 1989 sowie während des letzten Afghanistankonflikts vor der Machtübernahme durch die Taliban und in Pakistan entstanden sind.

Die Ausstellung ist barrierefrei zu erreichen. Der Eintritt (Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 17 Uhr) ist kostenfrei. Am Empfang muss lediglich ein (ebenfalls kostenfreier) Besucherausweis ausgelöst werden.