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Plenarsitzung

Fachgespräch zu maroden Brücken

Die Fraktionen CDU, SPD und FDP hatten im Mai 2025 im Ausschuss für Infrastruktur und Digitales einen Antrag auf Selbstbefassung eingebracht, durch den das Thema „Brückenbauwerke in der Landeshauptstadt Magdeburg ‒ Zustand und Sanierungsschritte“ auf die Tagesordnung des Gremiums kommen sollte. Der Ausschuss hatte sich daraufhin verständigt, ein Fachgespräch durchzuführen.

Hintergrund ist, dass die Landeshauptstadt Magdeburg bezüglich ihrer Brückeninfrastruktur vor außergewöhnlichen Herausforderungen stehe. Aktuelle und zukünftige Einschränkungen in der Nutzung oder vollständige Sperrungen beeinträchtigten dabei nicht nur den innerstädtischen Verkehr, sondern auch die überregionale Anbindung und Erreichbarkeit. Die Beratung im Ausschuss sollte sowohl einen umfassenden Überblick zur aktuellen Situation bieten als auch die folgenden Schritte aufzeigen.

Blick auf den Magdeburger Ring.

Blick auf den Magdeburger Ring.

Maßnahmen nach Brückensperrung

Karsten Eins vom Fachbereich Mobilität und technische Infrastruktur der Stadtverwaltung von Magdeburg und hier auch bereits Projektleiter beim Ersatzneubau des Strombrückenzugs gab Auskunft über spannungsrissgefährdete Brücken in Magdeburg. Auf Länge des Magdeburger Rings gebe es 23 sogenannte A-Bauwerke (Brücken), die mittlerweile 50 Jahre alt seien. Die kurzfristig wegen Mängeln gesperrte Brücke über die Ernst-Reuter-Allee sei 1972 gebaut worden, eine ihrerzeit sehr robust gebaute Dreifeldbrücke mit einer elf Meter breite Fahrbahn, in der 50 Tonnen Hennigsdorfer Spannstahl verbaut worden seien.

Turnusgemäß sei die Brücke über die Jahre geprüft worden. Die Risszunahme sei so eindeutig gewesen, dass klar wurde, dass hier etwas getan werden müsse, sagte Eins. Zunächst sei die Fahrfläche auf eine Spur verengt worden. Nach dem Einsturz der Carolabrücke am 11. September 2024 in Dresden sei man bei der Begutachtung von Brückenschäden noch sensibler geworden. Bei der letzten Kontrolle der Brücke am Damaschkeplatz seien erhebliche Risse am Spannstahl festgestellt worden, eine komplette Sperrung sei unumgänglich geworden, Fazit: „Das Bauwerk ist tot.“ Der Beschluss von Abriss und Neubau sei sehr zügig gefallen.

Der Abriss wurde bereits gestartet, ab dem 21. Juni (bis 1. August) 2025 soll vor dem Neubau eine Behelfsbrücke errichtet werden. Eins warnte nachdrücklich davor, sich im Bereich der Brücke aufzuhalten, hier bestehe Lebensgefahr. Derzeit würden auch die übrigen Brücken über den Magdeburger Ring geprüft, sagte Bauexperte Eins. Auch abseits des Magdeburger Rings gebe es Sanierungsbedarf bei Brücken und Straßen. Schätzungen gehen aktuell von rund 388 Millionen Euro Kosten aus, so Karsten Eins.