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Plenarsitzung

Über Chancen und Risiken von ChatGPT

ChatGPT ist ein neuartiges KI-Modell, das Texte erstellen kann und für jeden im Internet frei verfügbar ist. Es sei in der Lage, Sprache, Stil und Themen auf eine bisher ungekannte Weise zu verarbeiten, so die FDP-Fraktion. Sie hatte eine Aktuelle Debatte beantragt, in der es um „ChatGPT und die KI-Revolution: Chancen nutzen und Risiken meistern“ gehen sollte.

Ein Mann sucht an seinem Handy über die App Chat GPT nach Informationen.

Chancen und Risiken von ChatGPT waren Themen einer Aktuellen Debatte im Landtag.

„Jetzt die richtigen Entscheidungen treffen“

Konstantin Pott (FDP) erklärte, die Frage sei nicht mehr, ob man sich mit künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigen wolle, sondern welche Rolle die Politik dabei spielen möchte. Schüler könnten sich über ChatGPT beispielsweise ganze Aufsätze generieren lassen, neben Text- gebe es auch Bildgeneratoren. Während die einen ChatGPT noch als Medienhype bezeichneten, forderten die anderen schon ein Verbot. Seiner Meinung nach bräuchte es überzeugender Konzepte für KI unter anderem im Bildungsbereich, um Lehrer zu entlasten und neue Lernmethoden auszuprobieren.

Außerdem könnte KI bei Verwaltungsdienstleistungen sehr effektiv genutzt werden. Um aber in diesem Bereich voranzukommen, benötige man mehr Forschung in Deutschland und nicht nur in China und Indien. Pott meinte weiter, es brauche ein verlässliches Regelwerk, wie KI gemeistert und genutzt werden sollte. „Wenn wir jetzt die richtigen Entscheidungen treffen, können wir unser Land weiter modernisieren.“

Nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Landesverwaltungen müssten die anstehenden Herausforderungen durch KI annehmen, zeigte sich Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales (FDP), überzeugt. In Zukunft würde KI sogar in noch mehr Bereiche als heute Einzug halten. Hüskens schlug vor, Verwaltungsvorgänge darauf hin zu prüfen, ob sie zukünftig nicht gegebenenfalls automatisiert werden könnten. Dass dabei natürlich der Datenschutz beachtet werden müsse, sei selbstverständlich. Abschließend erklärte sie, wir müssten als Menschen entscheiden, in welchem Bereich wir ChatGPT nutzen wollten, „und dann können wir die Technik nutzen, um unsere Arbeit zu erleichtern“.

Abgeordnete nutzen ChatGPT testweise für Reden

Matthias Büttner (Stendal, AfD) kann sich ChatGPT und KI ebenfalls sehr gut im Bereich der öffentlichen Verwaltung vorstellen, weil es sowohl den Mitarbeitenden als auch den Bürgerinnen und Bürgern helfen könnte und viel Zeit ersparen würde. Nachteile sah er vor allem im Bildungsbereich, wenn Schüler/innen oder Studierende sich nur noch auf ChatGPT verlassen würden. Dabei würde der Lerneffekt verloren gehen und Lehrende müssten prüfen, ob es sich um Plagiate handelte. In Italien sei der Chat-Bot beispielsweise aufgrund von Jugendschutzbedenken bereits gesperrt worden. Man dürfe daher nicht einfach „blauäugig“ in diesem Bereich weiterforschen.

Chat GPT biete viele Möglichkeiten, aber es gebe auch Risiken, so müsste beispielsweise sichergestellt werden, dass Algorithmen fair, transparent und nicht diskriminierend seien, sagte Sven Czekalla (CDU). Er sah sogar neue Job- und Geschäftsmöglichkeiten auf Basis der neuen Technologie. KI sei eine Chance, die Welt zu verbessern, wenn sie verantwortungsvoll und ethisch richtig eingesetzt würde. [Redaktion: Klingt nicht schlecht, oder? Bis hierher war die Rede allerdings 1:1 von ChatGPT geschrieben worden und nicht vom Abgeordneten Czekalla, was er erst an dieser Stelle seiner Rede aufklärte.] Czekalla führte weiter aus [Redaktion: jetzt selbstgeschrieben], die KI könne den Menschen nicht ersetzen, sondern ihn nur unterstützen. „Gesunder Respekt ist angebracht, Angst ist dagegen überflüssig.“

Chancen und Risiken von KI abwägen

Der Ethikrat spreche sich dafür aus, dass KI der Menschheit dienen und ihr nicht schaden sollte, betonte Hendrik Lange (DIE LINKE). Die Frage sei, wie wir unsere Gesellschaft gestalten wollten, um nicht alles noch schlimmer zu machen. Denn momentan lerne der Bot aus den Zuständen in der aktuellen Gesellschaft und wenn diese diskriminierend und rassistisch sei, würde sich das auch in der KI widerspiegeln und dort sogar potenziert. Die Fraktion DIE LINKE frage sich auch: „Wem gehören die mächtigen Maschinen, wem dienen sie und wozu?“ In wenigen Jahren könnten künstliche Intelligenzen so leistungsstark sein wie das menschliche Gehirn. Lange hat das Gefühl, dass die Gesellschaft darauf nicht ausreichend vorbereitet sei.

„Mit ChatGPT erleben wir sichtbar die nächste Stufe der digitalen Revolution“, sagte Dr. Falko Grube (SPD). KI werde sich durchsetzen und nicht wieder verschwinden. Man brauche klare Regeln und Transparenz ebenso wie eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Texte. Mit Siri und Alexa hätten Chat-Bots zudem schon lange Einzug in unseren Alltag gehalten. In vielen Bereichen könnte KI hilfreich sein und sei somit auch ein Wirtschaftsfaktor, so der SPD-Abgeordnete. Er pflichtete der Ministerin bei: „KI muss in die öffentliche Verwaltung!“

Sebastian Striegel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) schätzte ein, bei den meisten Debattenbeiträgen hätte es sich bisher eher um eine „unterkomplexe Sichtweise auf die Thematik“ gehandelt. KI sei vor allem als Fortsetzung der bisherigen Digitalisierung mit vielen neuen Chancen betrachtet worden. Dabei sei aus seiner Perspektive der „disruptive Charakter“ der Technologie unterschätzt worden. Wichtig sei es, ein entsprechendes Regelwerk zu schaffen und die Frage zu beantworten, wie  KI reguliert werden solle (Stichworte: Jugendschutz, Datenschutz etc.). Ebenfalls interessant sei beispielsweise die Frage, wie Diskriminierung verhindert und Bildung neu gestaltet werden könnten. Diese und andere Fragen müssten von entsprechenden Experten besprochen und entschieden werden.

Am Ende der Aktuellen Debatte wurden naturgemäß keine Beschlüsse zur Sache gefasst.