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Plenarsitzung

Anerkennungsmedaille im Ausland zugestellt

Seit 2003 vergibt der Landtag von Sachsen-Anhalt an Angehörige der Bundeswehr und der Polizei aus Sachsen-Anhalt, die über Weihnachten und Neujahr ihren Dienst getrennt von ihren Familien und fern der Heimat in internationalen friedens- und demokratiesichernden Maßnahmen leisten, eine Anerkennungsmedaille. Damit drückt der Landtag seinen Dank für den selbstlosen Einsatz und das Engagement dieser Männer und Frauen im Dienst der internationalen Sicherheit und zum Schutz von Frieden und Freiheit aus.

Die Medaille zeigt in diesem Jahr wiederum eine der sachsen-anhaltischen Weltkulturerbestätten. Das Bauhaus Dessau ist auf die Medaille geprägt.

„Kleines Zeichen der Wertschätzung“

„Der Landtag hat die Anerkennungsmedaille vor 23 geschaffen, um Danke zu sagen“, betonte Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger bei der feierlichen Stunde ‒ aus bautechnischen Gründen in diesem Jahr nicht im Landtag, sondern im Magdeburger Kloster-Café. Der Einsatz verlange allen Beteiligten viel ab, „denjenigen, die ins Ausland gehen, und denjenigen, die hierbleiben, den Angehörigen“, so Schellenberger. „Frieden war für meine Generation lange Zeit der Standard, heute müssen wir uns ‒ müssen sich die Einsatzkräfte ‒ ganz neuen Herausforderungen stellen.“ Die Medaille sei ein kleines Zeichen der Wertschätzung, das den Einsatzkräften vor Ort übergeben werde.

„Die Familie kommt da oft zu kurz“

In diesem Jahr werden sich 127 Soldatinnen und Soldaten sowie ein Polizist aus Sachsen-Anhalt über Weihnachten und Neujahr im Ausland befinden. Im deutschen Ländervergleich seien das sehr viele Einsatzkräfte, betonte Oberst Thorsten Alme vom Bundeswehr-Landeskommando Sachsen-Anhalt. Neben den jahrzehntelangen internationalen Friedenseinsätzen, bei denen über die Jahre bereits 500 000 Einsatzkräfte aus Deutschland im Ausland stationiert gewesen seien, stehe nun die Landes- und Bündnisverteidigung vornan, so Alme. „Die Familie kommt da oft zu kurz“, räumte der Oberst gegenüber den anwesenden Familienangehörigen ein, der selbst im Kosovo und in Afghanistan im Auslandseinsatz war, „deshalb ist uns wichtig zu zeigen: Wir denken und fühlen mit Ihnen“.

„Das ist eine emotionale Zeit“

Die Bundeswehr beteiligt sich derzeit unter anderem an Einsätzen im Mittelmeer, in Jordanien, im Irak, in Bosnien und Herzegowina sowie im Kosovo und im Libanon ‒ eben auch über Weihnachten und Neujahr. Unter ihnen wird auch der evangelische Militärpfarrer Jürgen P. Stahlhut sein, zum bereits vierten Mal übrigens. „Das ist eine emotionale Zeit“, sagte er, denn als Teil einer Einsatztruppe verpasse man nicht nur die Feiertage als solche, „sondern insgesamt sehr viele Momente des Familienlebens, die man nicht wiederholen kann“. Um es den Kräften vor Ort so angenehm wie möglich zu machen, werde es aber auf jeden Fall ein Krippenspiel mit deren Teilnahme geben – „Das Stück ist schon verschickt! Wahrscheinlich wird wieder ein bärtiges Jesuskind in der Krippe liegen.“