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Plenarsitzung

Mehr Wohnungen statt Heime für Flüchtlinge

Die Kommunen Sachsen-Anhalts bringen Flüchtlinge überwiegend in Wohnungen und nicht in Heimen unter. Einige Landkreise verzichten sogar komplett auf Gemeinschaftsunterkünfte. Dies geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hervor. 

Zwei Drittel der Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt leben in einer Wohnung. Foto: Manfred Schaefer/fotolia.com

Demnach waren zum Stichtag Mitte Mai knapp 11 000 Flüchtlinge und Asylbewerber in Sachsen-Anhalt von den Kommunen untergebracht worden. Zwei Drittel (rund 7100) lebten in Wohnungen, die entweder von den Kommunen oder den Betroffenen selbst angemietet worden waren. Ein Drittel (knapp 3800) lebte dagegen in Gemeinschaftsunterkünften. 

Komplett auf die umstrittenen Gemeinschaftsunterkünfte verzichteten die Landkreise Mansfeld-Südharz und Wittenberg sowie die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau. Auch der Kreis Harz brachte keine Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünfte unter, weil im Kreis bereits die Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Halberstadt besteht. Darum hat der Kreis darüber hinaus kaum weitere Flüchtlinge. 

Der Antwort zufolge setzte keine Kommune auf Notunterkünfte wie etwa Turnhallen. In Magdeburg waren allerdings zum Erhebungszeitpunkt im Mai 19 Menschen in einem sogenannten Wohnmodul untergebracht, das auf dem Gelände einer Gemeinschaftsunterkunft errichtet worden war. Für die kommenden Monate planen mehrere Kreise und Städte die Einrichtung weiterer Gemeinschaftsunterkünfte. 

Bis Mitte des Jahres hatten nach früheren Angaben des Magdeburger Innenministeriums mehr als 6000 Menschen einen Erstantrag auf Asyl gestellt. Das sind fast so viele wie im gesamten Vorjahr. Nach Schätzungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge dürften dieses Jahr mehr als 11 000 Asylbewerber nach Sachsen-Anhalt kommen. (dpa)