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Plenarsitzung

Cranach-Ausstellung sehr gut angelaufen

Die Landesausstellung Sachsen-Anhalt „Cranach der Jüngere 2015“ ist sehr gut angelaufen. Wie die Stiftung Luthergedenkstätten nach einem Monat Laufzeit mitteilte, haben bereits 29 500 Besucher die Ausstellungen in Lutherstadt Wittenberg, Dessau und Wörlitz gesehen.

Aber nicht nur die Ausstellungen freuen sich über den regen Besucherzuspruch, auch in den „Cranach-Kirchen der Region“ sei das gesteigerte Interesse deutlich spürbar. So verzeichnete etwa die Johanniskirche in Dessau im betreffenden Zeitraum schon 1075 geführte Besuche – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur letzten Saison, erklärte Katharina Sydow von den Stiftung Luthergedenkstätten. Als herausragend bezeichnete sie die Presseresonanz nach vier Wochen, da sowohl regionale als auch überregionale Zeitungen die Ausstellung sehr gut rezensiert haben. Gottfried Knapp von der Süddeutschen Zeitung schrieb am 3. Juli 2015: 

Auch die Besucher geizten nicht mit Lob und seien ausnahmslos begeistert, wie die Gästebucheinträge überzeugend illustrierten. Besonders lobend würden vor allem die Konzeptionen der einzelnen Ausstellungen und ihre Präsentation an den authentischen Orten hervorgehoben, so eine erste Bilanz der Stiftung Luthergedenkstätten.

„Entdeckung eines Meisters“ im Augusteum 

Vom 26. Juni bis 1. November 2015 zeigt die „Entdeckung eines Meisters“, wie der Wittenberger Maler Lucas Cranach der Jüngere die durch Martin Luther angestoßene Reformation zu einem faszinierenden Bilderereignis werden ließ. Rund 150 Gemälde und Zeichnungen verdeutlichen die Breite von Cranachs Schaffen, darunter zahlreiche Leihgaben aus international renommierten Sammlungen wie dem Nationalmuseum Oslo oder dem Museum of Fine Arts Houston.

Kostbare Porträtzeichnungen kamen als Leihgabe des Musée des Beaux-arts aus Reims (Frankreich) nach Wittenberg. Die eindrucksvollen Porträtstudien waren zuvor nur ein einziges Mal ausgestellt, 1951 in den USA. Auch andere jetzt in Wittenberg gezeigte Werke wurden noch nie der Öffentlichkeit präsentiert. 

Erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich ist nun auch das Augusteum, das Vordergebäude des Lutherhauses in Wittenberg. Es wurde1580 erbaut und ist damit eines der ältesten Universitätsgebäude Deutschlands. Nachdem es lange Zeit vom Evangelischen Predigerseminar genutzt wurde, ist der Gebäudekomplex nach fast 200-jähriger Trennung wieder zusammengeführt worden. Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, die auch das Gesamtvorhaben „Cranach der Jüngere 2015 - Landesausstellung Sachsen-Anhalt“ koordinierte, hat das alte Universitätsgebäude zum Schauplatz der „Entdeckung eines Meisters“ bestimmt.   

„Pop up Cranach“ und „Meister sucht Lehrling“ 

Zum Gesamtvorhaben „Cranach der Jüngere 2015 - Landesausstellung Sachsen-Anhalt“ gehören neben der „Entdeckung eines Meisters“ sechs weitere Projekte in Wittenberg, Dessau und Wörlitz. So sind junge Kunstliebhaber und solche, die es werden wollen, eingeladen, die Kunst der Cranachs einmal ganz anders zu entdecken: Mit interaktiven und begehbaren Exponaten und einer Mitmach-Werkstatt. Das Ausstellungsprojekt „Pop Up Cranach“ nimmt Familien, Kinder- und Jugendgruppen mit auf eine spannende Zeitreise in die Welt der Malerfamilie.

Mitmachen, Anfassen und Erforschen – mit Pinsel, Farbe und einer Portion Kreativität – sind ausdrücklich erwünscht. Speziell für  Schulklassen entwickelt wurde das Programm „Meister sucht Lehrling. Lucas Cranach am historischen Ort erleben“, das in Wittenberg den Besuch der Mitmachausstellung, ein Aktionsprogramm in der Werkstatt und eine Begegnung mit Originalen umfasst.  „Meister sucht Lehrling“ heißt es zudem im Gotischen Haus in Wörlitz. 

Denn Sachsen-Anhalts Landesausstellung 2015 zeichnet nicht nur in Wittenbergs Augusteum ein äußerst facettenreiches Bild des Renaissance-Künstlers, sondern stellt Lucas Cranach den Jüngeren auch an anderen Originalschauplätzen als fürstlichen Auftragnehmer, als Maler, Porträtisten und Zeichner vor, zeigt seinen Anteil an der Weiterentwicklung reformatorischer Bildkonzepte sowie seinen Beitrag in den Netzwerken künstlerischer, theologischer und gesellschaftlicher Akteure der Reformationszeit.