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Plenarsitzung

Bürgerrechtler arbeitet weiter an Weltoffenheit

Der frühere Bürgerrechtler Hans-Jochen Tschiche feierte im November des Jubiläumsjahres des Mauerfalls seinen 85. Geburtstag. Der Theologe, 1929 in Kossa/Sachsen geboren, war seit den 1950er Jahren nicht nur im Kirchendienst tätig, sondern bezog auch immer wieder zu politischen Themen Stellung. So hatte er sich unter anderem 1968 gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings ausgesprochen. 1978 wurde er Leiter der Evangelischen Akademie in Magdeburg.

Landtagspräsident Detlef Gürth (l.) gratuliert dem früheren Pfarrer und Bürgerrechtler Hans-Jochen Tschiche zum 85. Geburtstag. Foto: Stefan Müller

In den 1980er Jahren gewann die Friedensbewegung der DDR immer mehr an Zulauf, auch hier war Tschiche aktiv. Er war eines der Gründungsmitglieder der Bürgerbewegung Neues Forum und vertrat diese auch beim Runden Tisch des Bezirks Magdeburg. Da fehlte es nicht viel, dass Tschiche 1990 bei der ersten frei gewählten Volkskammer ins letzte Parlament der DDR einzog, kurzzeitig war er im selben Jahr auch Mitglied des Bundestags.

In Sachsen-Anhalt schaffte es Hans-Jochen Tschiche für die Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in den gerade neu gewählten Landtag und war die folgenden acht Jahre lang deren Fraktionsvorsitzender. Im Parlament war er Mitglied des Finanzausschusses, darüber hinaus war er Vorsitzender des Petitionsausschusses. In der zweiten Legislaturperiode bekleidete Tschiche das Amt des Alterspräsidenten des Landtags. Neben dem früheren Ministerpräsidenten Reinhard Höppner gilt er als ein Vater des von 1994 bis 1998 bestehenden Magdeburger Modells. Tschiche ist Ehrenvorsitzender des Landesverbandes Sachsen-Anhalt der Grünen und Vorsitzender des Vereins „Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e. V.“. Zudem sitzt er für die Grünen im Kreistag des Landkreises Börde.