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Plenarsitzung

Transkript

Tobias Krull (CDU):

Sehr geehrter Landtagspräsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Arbeit der Tafeln in unserem Land ist in ihrer Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Davon konnte ich mich bei meinen persönlichen Besuchen und Gesprächen bei den Tafeln in Magdeburg, Wanzleben und Halberstadt sowie auch im Zentrallager überzeugen.

Dabei ist die Arbeit der Tafeln in Sachsen-Anhalt genauso vielfältig wie ihre Trägerschaft. Es gibt rein ehrenamtlich geführte Tafeln, aber auch Tafeln, die sich direkt oder indirekt in kommunaler Trägerschaft befinden.

Auf das Fachgespräch, das wir als Ausschuss zu dem Thema durchgeführt haben, wurde bereits umfänglich eingegangen. Für mich war eine der wichtigsten Erkenntnisse - ich wurde in meiner bisherigen Auffassung von Andreas Steppuhn als Vorsitzendem des entsprechenden Landesvereins bestätigt  , dass es bei der Arbeit der Tafeln vor allem um eines geht: die Rettung von Lebensmitteln. Das ist der ursprüngliche Auftrag von Tafeln. Es war an erster Stelle kein rein sozialer Auftrag; er ist dann dazugekommen. In diesem Sinne müssen wir auch gegen Lebensmittelverschwendung kämpfen. Das ist nämlich, wie gesagt, der Auftrag der Tafeln.

Deswegen an der Stelle noch einmal das Plädoyer: Lassen Sie uns vom Mindesthaltbarkeitsdatum verabschieden, kommen wir zu „best before“ und haben wir mehr Vertrauen in unseren Geruchs- und Geschmackssinn, wenn es darum geht zu beurteilen, ob Lebensmittel tatsächlich noch zu verbrauchen sind oder nicht.

Dass die Arbeit der Tafeln heute um eine soziale Komponente erweitert wurde, hat unterschiedliche Gründe. Es gibt häufig Kleiderkammern in der räumlichen Nähe. Es gibt die Möglichkeit für diejenigen, die unter Vereinsamung leiden, entsprechende Kontakte zu knüpfen oder zu pflegen. Es sind natürlich auch Orte, wo Informationen gegeben werden.

Den Kommunen kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Dabei geht es nicht nur um die finanzielle und logistische Unterstützung der Tafeln, sondern auch darum, dass die Kommunen aktiv unterschiedliche Beratungsangebote benennen und zur Verfügung zu stellen.

Es gehört übrigens zum Grundverständnis christlich-demokratischer Sozialpolitik, Menschen in Notlagen zu helfen und gleichzeitig Chancen zu eröffnen, damit sie ihr Leben selbst gestalten können. Das verstehen wir unter einer Chancengesellschaft.

Durch die verbesserte Lagerhaltung und bedarfsgerechte Bewirtschaftung ist die Anzahl von Lebensmitteln, die in Supermärkten und Co. aufgrund des sich nähernden Mindesthaltbarkeitsdatums an die Tafeln gespendet werden, geringer geworden. Das ist einerseits grundsätzlich zu begrüßen, dass wir hierdurch keine Lebensmittelverschwendung mehr haben. Anderseits führt das zu einem Rückgang der Spenden bei den Tafeln. Nichtsdestotrotz darf der Kauf von Lebensmitteln durch die Tafeln nicht der Regelfall sein, sondern muss die Ausnahme bleiben.

(Zustimmung von Angela Gorr, CDU)

Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt das Zentrallager - das wurde bereits mehrfach gesagt - durchaus mit einer nennenswerten Summe. Aber dieses Zentrallager ist kein rein logistischer Standort; dort wird ja tatsächlich auch Arbeit geleistet. Denn, meine sehr geehrten Damen und Herren, die Abgabe einer Fünf-Liter-Salatsoßenverpackung des Gastronomiebedarfes an einzelne Tafelkundinnen und Tafelkunden ist weder praktikabel noch sinnvoll. Ich werde mich persönlich dafür einsetzen, dass auch in den kommenden Jahren die Förderung dieses Zentrallagers stattfinden wird.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Dank an die dort Beschäftigen wurde bereits mehrfach ausgerichtet.


Vizepräsident Wulf Gallert:

Das stimmt, Herr Krull, und deswegen können wir auch zum Ende der Rede kommen.


Tobias Krull (CDU):

Ich danke auch allen, die auf andere Weise die Tafeln unterstützen. Ich bitte um Unterstützung für unsere Beschlussempfehlung und danke für die Aufmerksamkeit.

(Zustimmung bei der CDU und bei der SPD)