Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Transkript

Hannes Loth (AfD):

So, da komme ich schon angeflogen.

(Lachen bei der AfD)


Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:

Herr Loth, bitte schön, Sie haben das Wort.


Hannes Loth (AfD):

Beim ersten Lesen des Antrags dachte ich doch glatt an den Gassenhauer „Drei weiße Tauben und ein Gewehr“ - naja, ihr wisst, wie es weitergeht.

(Lachen bei der AfD)

Ich komme noch zu einem anderen Gassenhauer, und zwar „Das ist alles nur geklaut“.   Ich wollte es eigentlich nicht bringen. Aber es kommt sehr oft vor, dass in Anträgen der GRÜNEN einfach nicht ordentlich zitiert wird bzw. Passagen aus Gutachten und Stellungnahmen einfach komplett kopiert und übernommen werden und keine Quellen angegeben werden.

Das habe ich bisher nie thematisiert, bis Fräulein Sziborra-Seidlitz das bei uns moniert hat. Der Unterschied ist, Frau Sziborra-Seidlitz: Wir haben im Vorfeld angekündigt, dass unser Antrag damals von der CDU-Fraktion komplett übernommen wurde. Sie plagiieren in Ihren Anträgen ständig, ohne dabei Quellen zu nennen. Schämen Sie sich!

(Lachen und Zustimmung bei der AfD)

Aber Sie sollen heute auch etwas lernen. Deshalb kann ich aus dem „Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Band 9“ erzählen. Dort ist zwar über die fehlende Forschung zur Straßentaube viel gesagt, aber grundsätzlich ist das ein Standardwerk und das muss man auch so verstehen.

Der lateinische Name zeigt auf, dass sich die Stammform der Felsentaube aus der Domestikation über 4 500 Jahre entwickelt hat und daraus die Haustaube entstanden ist. Die allgemeine Meinung, dass es sich bei der Straßentaube um die Nachkommenschaft verwilderter Haustauben handelt, ist eher angenommen und bisher immer noch nicht bewiesen worden. Ähnlich wie bei der Hausmaus und der Hausratte könnte es sich um einen natürlichen Adaptionsprozess handeln, der durch Verschleppung unterstützt wurde.

Die Straßentaube ist praktisch weltweit verbreitet und führt stellenweise bereits dazu, dass die Felsentaube aus ihren eigentlichen Brutgebieten verdrängt wird. So kommt es, dass an einigen Stellen Felsen-, Straßen- und entflogene Haustauben zusammen vorkommen und brüten. Die moderne Großstadt stellt für die Straßentaube das ideale Brutbiotop dar; denn die Felsenklüfte, die die Felsentaube besiedelt, sind mit den Spalten und Nischen der Hochhäuser vergleichbar.

So kommt es, dass auch die Straßentaube praktisch das ganze Jahr über ideale Brutbedingungen in Sachsen-Anhalt vorfindet.

Nahrung steht natürlich überall zur Verfügung. Allein auf dem Weg vom Landtag zur Eisdiele sind zwei Fütterungsstationen, wo die Vögel ständig sind. Man kann sie sich im Sommer gern ansehen. Und wenn man an der Eisdiele sitzt, dann sieht man, dass der eine oder andere Abgeordnete seinen Beitrag dazu beiträgt, dass die Tauben hier gefüttert werden.

Derartige Fütterungen sind konsequent zu unterbinden und zu verbieten. Die letzten beiden Jahre haben eindeutig bewiesen, dass sich Straßentauben auch ohne Hilfe des Menschen ernähren und ihre Nahrung außerhalb der Städte wie andere Wildvogelarten finden können.

Maßnahmen zur Bekämpfung der Taube wären, z. B. die Schaffung von Brutmöglichkeiten an Gebäuden zu verhindern oder Brutmöglichkeiten für Prädatoren zu errichten. Mit wenig Geld aus dem Artensofortprogramm könnten diese Brutmöglichkeiten für die Arten Wanderfalke, Turmfalke, Uhu, Dohle geschaffen werden. So kann die Straßentaube bejagt werden.

(Zustimmung bei der AfD)


Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:

Vielen Dank, Herr Loth.


Hannes Loth (AfD):

Moment!


Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:

Sie sind noch nicht fertig?


Hannes Loth (AfD):

Auf der Uhr steht: Es verbleiben mir noch zehn Sekunden. - Jetzt darf ich noch etwas zu dem Zitat vorbringen, das Frau Frederking hier vorhin gebracht hat. Die Kostenermittlung betreuter Taubenschläge im Städtevergleich ist sie mir schuldig geblieben. In Augsburg kostet das Einrichten 56 000 € pro Jahr, der Betrieb 30 000 € pro Jahr, in Stuttgart 60 000 € pro Jahr, in Aachen 24 000 € pro Jahr. Wir sehen, die betreuten Taubenschläge sind nicht billig. Billiger ist es daher, im Artensofortprogramm Geld für die Ansiedlung der Prädatoren freizumachen, die die Tauben ganz natürlich bekämpfen. - Danke schön.

(Beifall bei der AfD)