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Plenarsitzung

Transkript

Dorothea Frederking (GRÜNE):

Vielen Dank, Herr Präsident. - Sehr geehrte Abgeordnete! Die Waldzustandsberichte der Bundesländer zeigen alle ein verheerendes Bild. Ein großer Teil der Bäume ist geschädigt und krank. Die Bäume können einfach der durch den Klimawandel verursachen Trockenheit nicht mehr standhalten. Inzwischen geht man davon aus, dass deutschlandweit bereits auf 600 000 ha Fläche kein Wald mehr vorhanden ist.

Diese baumfreien Flächen sind der Sonne schutzlos ausgesetzt. Der Boden erwärmt sich sehr stark. Ob dort jemals wieder Bäume wachsen können, ist nicht gesichert. Das ist natürlich vom Einzelfall abhängig, aber einige Flächen werden versteppen.

Damit nicht noch mehr Wälder sterben, muss vor der Klammer stehen: Klimaschutz überall, Klimaschutz in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen; denn sonst können wir die Herausforderungen nicht stemmen.

Nichtsdestotrotz muss versucht werden, die geschädigten Flächen wieder zu bewalden, und zwar mit Naturverjüngung, mit Setzlingen und mit dem Ausbringen von Saatgut. Beim Saatgut spielt die Landesdarre eine sehr wichtige Rolle. Sie stellt es herkunftsgesichert aus Zapfen von Nadelbäumen her.

Die Arbeit der Darre ist wertvoll. Das haben wir schon gehört. So ist es gut, dass ihre Samenplantagen in Zusammenarbeit mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in der letzten Zeit ausgeweitet wurden.

Doch bei der Gewinnung der Zapfen gibt es einen Engpass. Zum Pflücken auf Ernteflächen werden derzeit teure und leider nicht immer verfügbare Industriekletter*innen eingesetzt. An dieser Stelle kommt es zu einem Engpass. In unserem Alternativantrag bitten wir deshalb darum, zu prüfen, ob Mitarbeiterinnen der Landesdarre und/oder des Landesforstes durch Weiterbildung zum Zapfenpflücken qualifiziert werden können, und zwar mit dem Ziel, die Betriebsabläufe zu optimieren.

In der Landesdarre wird nicht nur Wärme gebraucht, sondern die Landesdarre benötigt zudem Kühltechnik, nämlich für die Lagerung der Samen. Diese Kühltechnik könnte gerade im Sommer wunderbar mit Solarstrom betrieben werden. Preislich günstiger und klimafreundlicher Sonnenstrom sollte unbedingt eingesetzt werden. Es ist daher wünschenswert, dass diese geplante PV-Anlage schnell realisiert wird und dass die Landesregierung dabei unterstützt.   Vielen Dank.

(Beifall bei den GRÜNEN)