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Plenarsitzung

Transkript

Dr. Jan Moldenhauer (AfD):

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Abgeordnete! Zunächst werde ich die verbleibende Redezeit nutzen, um die Notwendigkeit einer Technisierungsstrategie zur Vermeidung eines Zuwanderungsbedarfs und zur Bekämpfung eines zukünftigen Fachkräftemangels anhand eines Praxisbeispiels nachzuweisen.

Im Juli 2022 berichtete die „Tagesschau“ unter dem Titel „Automatisierte Arbeitsabläufe - Die Rettung bei Fachkräftemangel“ über ein mittelständisches Familienunternehmen in der dritten Generation. Ein Unternehmen, das sich auf Beregnungstechnik für die Landwirtschaft spezialisiert hat. Der Geschäftsführer Martin B. berichtet - ich zitiere  :

„Tradition ist uns wichtig, aber auch wir müssen uns verändern. […] Wir haben viele Jahre Glück mit unseren Leuten gehabt. Ob ich aber jetzt noch zusätzliche Arbeitskräfte kriegen könnte, bezweifle ich. Die Personalgewinnung ist inzwischen die größte Herausforderung.“

Das Unternehmen hat jedoch bereits eine Lösung des Personalproblems ins Auge gefasst. Es plant die Anschaffung von Schweißrobotern.

Der Grund: Einige Schweißer werden die Firma in den kommenden Jahren verlassen, weil sie in den Ruhestand gehen. Dieses Beispiel steht stellvertretend für zahlreiche Unternehmen, die von einem Förderprogramm für Technisierung zur Bekämpfung des Fachkräftemangels profitieren können.

Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz stellt fest - ich zitiere  :

„Die Nachfrage von Unternehmen nach Automatisierung hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich und stark zugenommen. Selbst den Kleinunternehmern geht es dabei aber nicht darum, Angestellte und damit Geld zu sparen, sondern überhaupt weiter produzieren zu können.“

Einer im Jahr 2021 veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zufolge kann Technisierung vor allem auch in den folgenden Berufssegmenten einen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels leisten: Sicherheitsberufe, Reinigungsberufe, Land-, Forst- und Gartenbauberufe, fertigungstechnische Berufe sowie Verkehrs- und Logistikberufe.

Insgesamt können der Studie zufolge in Sachsen-Anhalt grundsätzlich bis zu 32 % jener Stellen, die aufgrund eines Fachkräftemangels nicht neu besetzt werden können, durch Technisierungsmaßnahmen kompensiert werden. Was in Japan funktioniert, kann also auch in Deutschland und in Sachsen-Anhalt funktionieren.

Stimmen Sie vor dem Hintergrund dieser klaren Faktenlage unserem Antrag zu. Die mittelständischen Unternehmen im Land werden es Ihnen danken. - Ich beantrage die Überweisung in den Wirtschaftsausschuss und ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der AfD)