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Plenarsitzung

Transkript

Katrin Gensecke (SPD):

Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Die Tafeln gibt es schon seit vielen, vielen Jahren. Seither haben sie sich zu der größten Bewegung entwickelt, die Soziales und Ökologisches zusammenbringt. Die übrig gebliebenen Lebensmittel werden vor dem Wegschmeißen gerettet und an bedürftige Menschen weitergegeben. Genau das ist das Grundanliegen - es ist mehrfach angesprochen worden  , die Leitidee der Tafeln - zunächst in Berlin, aber inzwischen sind sie im ganzen Land vertreten. Bis heute gibt es 960 Tafeln und ihre Ausgabestellen. Wöchentlich gibt es dort rund 2 Millionen Kundinnen und Kunden sowie etwa 600 000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

Es ist in diesen Zeiten kaum vorstellbar, wie es ohne diese Tafeln und ohne dieses ehrenamtliche Engagement laufen sollte. Dass das alles gelingt, dahinter steht eine aufwendige und effektive Logistik: angefangen von der Information, der Abholung, der Kühlung, der Lagerung bis hin zur Ausgabe der Lebensmittel. Dass das täglich und erfolgreich seine Umsetzung findet, ist vor allen den hoch engagierten und motivierten Helferinnen und Helfern vor Ort zu verdanken.

Deshalb möchte ich an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und mich, auch im Namen der SPD-Landtagsfraktion, ganz herzlich für diese mit Herzblut verrichtete, aufopferungsvolle Arbeit, welche überhaupt die Tafeln täglich am Laufen hält, bedanken.

(Beifall bei der SPD)

Hieran zeigt sich einmal mehr: Unser ehrenamtliches Engagement spielt das Rückgrat in unserer Gesellschaft.

Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Die letzten Monate haben mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, den gestiegenen Energiekosten und natürlich der hohen Inflation auch die Arbeit der Tafeln verändert. Die Tafeln verzeichnen einen enorm gesteigerten Zulauf von Kundinnen und Kunden. Zugleich sind die Sachkosten, gerade im Hinblick auf den Winter, für Energie und Transport bei den Tafeln gestiegen. Somit lässt auch die Spendenbereitschaft der Lebensmittelbranche nach. Einige Tafeln mussten bereits einen Aufnahmestopp verhängen oder die Ausgabestellen vorzeitig schließen.

Das Land hat - hier möchte ich den Dank an das Sozialministerium ausrichten - die Tafeln in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr, ja, bereits einmal finanziell unterstützt. Man schaue: In der letzten Woche war der Tag der offenen Tür im Logistikzentrum in Hohenerxleben. Ob es weitere Haushaltsmittel dafür geben wird, werden wir im Sozialausschuss miteinander beraten müssen. Deswegen möchte ich Sie bitten, diesen Antrag zu überweisen.

Noch zum Schluss: Natürlich würde ich mir aus der Sicht einer Sozialpolitikerin wünschen, dass in unserem reichen Land niemand zur Tafel gehen muss, weil das Geld zum Leben zu knapp ist, weil meist am Ende des Monats viel zu viele Tage übrig und die finanziellen Ressourcen aufgebraucht sind. Aber wir wissen: Die Welt ist inzwischen eine andere.

Ich denke dennoch, dass die Einkommenssituation von Familien und Geringverdienern mit den Entlastungspaketen - nicht nur mit dem dritten, sondern auch mit dem ersten und dem zweiten - und den angesprochenen Dingen, die in Zukunft kommen werden wie das Bürgergeld, aber auch der Mindestlohn ab dem 1. Oktober 2022, den ich hier auch noch nennen möchte, sowie die am 1. September 2022 begonnenen Tariferträge in der Pflege - diese sind auch zu nennen - verbessert werden kann.

Deshalb noch einmal: Ich bitte um Zustimmung für die Überweisung in den Sozialausschuss. - Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der SPD - Zustimmung von Angela Gorr, CDU, von Dr. Anja Schneider, CDU, und von Markus Kurze, CDU)