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Plenarsitzung

Transkript

Johannes Hauser (FDP): 

Herr Präsident, ich habe mich auch diesmal bereits auf den Weg gemacht. 


Vizepräsident Wulf Gallert: 

Das habe ich mit Zufriedenheit bemerkt.


Johannes Hauser (FDP): 

Die Waldschäden in vielen Regionen Sachsen-Anhalts sind dramatisch, und zwar nicht nur im Harz und im Fläming, sondern auch anderenorts. Wenn wir wollen, dass sich die Anwohner und Besucher in absehbarer Zeit wieder an den Waldlandschaften erfreuen können, dann können wir nicht warten, bis der Wald von allein nachwächst, Herr Loth. Es geht um den Kulturwald, den Erholungswald und den Wirtschaftswald. Der Wald ist ein Wirtschaftsfaktor und ein Erholungsfaktor. Wir wollen nicht, dass sich ein Durcheinander von Dornen usw. entwickelt, sondern wir wollen einen Kulturwald. Das haben unsere Vorfahren ebenso gemacht. 

Die Forstwirte von heute leben davon, dass ihre Großeltern Bäume angepflanzt haben und sie tun das Gleiche für ihre Enkel. Daher kommt der Begriff Nachhaltigkeit. Der Begriff Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft. 

(Beifall bei der FDP)

Wir müssen aufforsten und das selbstverständlich mit klimaangepassten Arten. Dafür ist viel Geld notwendig. Die Waldeigentümer können dies aus laufenden Erträgen unmöglich erwirtschaften. Dazu wird auch das Land nicht dauerhaft zu 100 % in der Lage sein. 

Der Wald bietet unserer Gesellschaft nicht nur einen Erholungsraum, sondern auch ein Bild von kaum abschätzbarem Wert. Über einen CO2-Marktpreis ließe sich die Klimaschutzleistung des Waldes honorieren. 

(Zustimmung von Dorothea Frederking, GRÜNE) 

Den Waldeigentümer wird auf diesem Wege zukünftig ein regelmäßiges Einkommen verschafft. 

Bei den Umtriebszeiten von Laubhölzern von etwa 150 Jahren   etwa alle 150 Jahre kann ein Baum eingeschlagen werden   liegt der Ertrag ohnehin so weit in der Zukunft, dass es ohne solche Anreize womöglich nicht mehr geht. 

Vor dem Aufforsten steht die Beräumung der Flächen an. 

(Beifall bei der FDP)

Anderenfalls wird aus der Anpflanzung ganz schnell eine Kahlfläche. Das Aufräumen und Beräumen ist ein Knochenjob. Dies ist nicht überall maschinell möglich, sondern es muss von Hand gemacht werden. Es ist also eine Aufgabe, die der Mensch übernehmen muss. Wo sind die Leute, die das machen? 

Einen Waldgipfel zur Wiederaufforstung können wir erst machen, wenn wir dafür eine praktische Lösung gefunden haben. Abgesehen davon hat die neue Hausleitung, Herr Minister, den Gesprächsfaden mit den Waldbesitzern wieder aufgenommen. Dafür danke ich Ihnen. 

(Beifall bei der FDP - Zustimmung bei der CDU)

Ihre Vorgängerin hat die Waldbesitzer in die Schmuddelecke gestellt. Gott sei Dank haben wir das wieder ausgebügelt. 

Ich beantrage, diese Problematik in den Forstausschuss zu überweisen. Ich freue mich auf die Diskussionen. - Vielen Dank. 

(Beifall bei der FDP)