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Plenarsitzung

Transkript

Kathrin Tarricone (FDP): 

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ja, das fortschreitende Artensterben ist eine Bedrohung für die menschlichen Lebensgrundlagen. Der Verlust an Artenvielfalt gefährdet zentrale Ökosystemfunktionen. Der Mensch als Teil der Umwelt ist also verpflichtet, intakte Ökosysteme als Lebensgrundlage zu erhalten oder wiederherzustellen. Deshalb brauchen wir Maßnahmen, die eine langfristige und nachhaltige Erholung biodiverser und widerstandsfähiger Ökosysteme erreichen. Das erkennen wir Freie Demokraten an. 

(Zustimmung bei der FDP)

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert nun die Landesregierung auf, ihre Biodiversitätsstrategie zu überarbeiten. Sie soll auf aktuelle Herausforderungen angepasst werden, Indikatoren sollen überprüft, Prioritäten festgelegt und sichergestellt werden. Dass Maßnahmen auch langfristig wirken, darin sind wir uns einig. Das ist tatsächlich nötig. 

Aber was kann eine Strategie denn leisten? - Sie ist im Idealfall ein planmäßiger Ansatz oder eine Vorgehensweise, die entwickelt wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Sie hilft dabei, Ressourcen effizient einzusetzen und Entscheidungen zu treffen, um erfolgreich voranzukommen. Eine gute Strategie macht den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg. 

In Bezug auf das Ziel sind wir uns einig. Nun kommt der schwierige Teil: der Weg dahin. Während GRÜNE sicherlich wieder auf mehr Verbote, Einschränkungen und Käseglocke warten,

(Wolfgang Aldag, GRÜNE: Nein, nein, nein!)

setzen wir Freien Demokraten auf Anreize und auf das Einbinden von Landnutzern. 

(Zustimmung von Anne Marie Keding, CDU)

Wir wollen die Käseglocke aufmachen und innovative Zielverfolger hineinlassen. Mit Landwirten, Gewässerunterhaltungsverbänden, Landschaftspflegeverbänden und Waldbesitzern durchzuführende Maßnahmen sollen deutlich konsequenter auf eine Zielerreichung ausgerichtet werden. 

(Zustimmung bei der FDP und von Anne Marie Keding, CDU)

Damit werden Innovationen und Lösungssuche angereizt. Nervige Kontrollen des Weges können entfallen. 

(Zustimmung von Jörg Bernstein, FDP)

Am guten Ende freuen sich alle über das Ergebnis. 

Einen ganz wunderbar innovativen Ansatz zur Suche von Feldhamsterbauen auf Ackerflächen habe ich mir kürzlich in Mammendorf angesehen. Sie, also diejenigen, die im Landwirtschaftsausschuss sitzen, erinnern sich; dort wurde dieses innovative Projekt vorgetragen. Es hat mich so interessiert, dass ich hingefahren bin. Wer je Feldhamsterbaue gesucht hat, der weiß, wie aufwendig das ist. Mittels Drohnen und KI können nun 100 ha am Tag sicher auf Feldhamsterbaue kontrolliert werden - ein echter Fortschritt. Wer hat ihn erreicht? - Pfiffige Forscher, ein Landschaftspflegeverband und mehrere Landwirte zusammen. 

Solche Neugier müssen wir anreizen und dafür in unserem Land ermutigende Rahmenbedingungen schaffen. Da gibt es noch Luft nach oben in Förderprogrammen und bei Kompensationsmaßnahmen. Ich glaube, für all das reicht meine Redezeit nicht aus, aber sie reicht für einen ganz wichtigen Satz: Eine Strategie allein wird bei allem, was nötig ist, nicht der Heilsbringer sein. Es braucht insgesamt ein Umschwenken von Kontrollwahn zu Innovationsfreude und Fehlerkultur. 

(Zustimmung von Sandra Hietel Heuer, CDU)

Wie das am besten geht, können wir gern bei der Beratung im federführenden Umweltausschuss und im mitberatenden Ausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten besprechen. Dahin sollen beide Beratungsgegenstände überwiesen werden. - Vielen Dank.