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Plenarsitzung

Transkript

Lars-Jörn Zimmer (CDU):

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Um es gleich vorweg zu sagen: Herr Ministerpräsident, liebe Landesregierung, „#moderndenken“ ist sehr gut. - Note 1. 

(Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff: Danke!)

„#deutschdenken", Herr Tillschneider - Note 5, setzten, durchgefallen.

(Zustimmung bei der CDU)

Modernes Denken, das ist das Markenzeichen Sachsen-Anhalts. Modernes Denken, das ist das Markenzeichen unserer Regionen; denn - Frau Ministerin hat es gesagt - ja, wir stehen früher auf. Und dank dieses klugen und innovativen Landesmarketings weiß inzwischen nahezu jeder in Deutschland, wo Sachsen-Anhalt auf der Landkarte zu finden ist.

Wir hatten und wir haben hier bei uns kluge Köpfe, die vordenken und Neues wagen. Die Ideen, Geschichten und Gesichter dieser Menschen damals und heute prägen unser Land und sie prägen unsere Kampagnen. Und sie zeigen auf, wir in Sachsen-Anhalt waren und sind Vorreiter in so vielen Bereichen.

So ist der Chemiepark Leuna eine der größten innovativen Baustellen Deutschlands. Hier wird seit mehr als 100 Jahren Geschichte geschrieben. Im Chemiepark Leuna verbinden sich Geschichte und Zukunft unseres Landes.

Und Geschichte und Zukunft verbindet auch eines der aktuellen modern gedachten Projekte in unserem Land, nämlich das in Halle entstehende Zukunftszentrum „Deutsche Einheit und europäische Transformation“; 

(Zustimmung bei der CDU - Zustimmung von Andreas Silbersack, FDP)

ein offener Ort für den Diskurs und für die Vermittlung von Wissen über Transformationserfahrungen und gegenwärtige Herausforderungen. Das Zukunftszentrum soll die Erfahrungen und Leistungen unserer Menschen im Osten Deutschlands und in Mitteldeutschland in den vergangenen 30 bis 35 Jahren sichtbar und nutzbar machen für das vereinte Deutschland und darüber hinaus für das vereinte Europa.

Die Aufarbeitung der Umbruchserfahrungen der Menschen in unseren Regionen soll helfen, die Herausforderungen und den Wandel in der Zukunft zu meistern, nicht nur in Sachsen-Anhalt und in Deutschland, sondern in ganz Europa. Und mehr modernes Denken ist doch kaum vorstellbar.

(Zustimmung bei der CDU und bei der SPD)

Meine Damen und Herren! Deutsch denken ist ja nicht grundsätzlich verkehrt. Schließlich werden deutsche Tugenden wie Ordnungsliebe, Fleiß, Pflichtbewusstsein und Pünktlichkeit

(Hendrik Lange (Die Linke): Und das haben andere nicht, oder was? - Kathrin Tarricone, FDP: Die Italiener?)

weltweit geschätzt. Wir Deutschen stehen für Effizienz und Sparsamkeit, für Disziplin und Regeltreue, manchmal auch für zu viel Regeltreue.

(Zustimmung bei der CDU)

Wir stehen für Erfolg, und zwar nicht nur im Fußball.

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Jede Wahrheit hört sich anders an!)

Und ich habe, liebe Kolleginnen und Kollegen, hier die ganze Zeit etwas in der Hand. Es ist - ich zeige es mit Ihrer Erlaubnis, Frau Präsidentin - ein Handschmeichler mit der Aufsschrift „Sprich deutsch“. Die Keramik-Künstlerin Christa Rötting aus meiner Heimatstadt Bitterfeld hat mir diesen Handschmeichler vor vielen Jahren gegeben und seitdem liegt er bei mir auf dem Schreibtisch.

(Zuruf von der AfD: Ein Handschmeichler?)

Und Sie hat mir die folgenden Worte zu diesem Handschmeichler mit der Inschrift „Sprich deutsch“ mit auf den Weg gegeben. Sie hat gesagt: Sprich immer so, dass die Menschen dich verstehen. Sprich die Sprache des Volkes, höre zu. Luther hätte gesagt: Schau dem Volk aufs Maul.

Und sie sagte weiter: Aber denke immer daran, dass du über Grenzen denken musst. Denke immer daran, dass du über den Tellerrand hinausschauen musst, dass du auch mal um die Ecke schauen musst, um das Ergebnis zu erreichen. Und genau darauf kommt es an.

(Zustimmung bei der CDU und bei der FDP)

Ihre auf dem Tisch liegenden Vorschläge für eine Kampagne sind rückwärts anstatt vorwärts gewandt.

(Zuruf AfD: Danke!)

Sie beschäftigen sich einseitig mit der Geschichte, aber eben nicht vielseitig mit der vielfältigen Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft Sachsen-Anhalts. Otto, Martin Luther, Eike von Repgow und viele andere, von denen wir heute gehört haben, würden sich im Grabe umdrehen, wenn wir ausschließlich die Vergangenheit zum Markenzeichen unseres Landes machen würden.

(Zustimmung bei der CDU und bei der FDP)

Denn sie alle standen für Neuerungen, für Einfallsreichtum und für Veränderung. Sie prägten die Zukunft unseres Landes, indem sie modern dachten. Deswegen bitte ich um Ablehnung dieses Antrages. - Herzlichen Dank.