Hendrik Lange (Die Linke): 
Vielen Dank, Herr Präsident. - Ein Blick in die AfD-Fraktion verrät, wo diese Partei gleichstellungspolitisch stehen geblieben ist
(Zustimmung bei der Linken)
und dass keine Quote eben auch kein Garant für mehr Qualität ist.
(Zustimmung von Kristin Heiß, Die Linke)
Die Angst der AfD vor klugen Frauen in der Wissenschaft muss groß sein. Wir haben es gehört.
Na ja, wenn man sich dann anguckt, wie die Netzwerke aussehen, die Männerbünde, von Burschenschaften, die sich bis heute mit dem Säbel ins Gesicht hauen,
(Zuruf von der AfD: Das machen Sie doch auch!)
bis hin zu Adelsstrukturen, dann weiß man, woher das Frauenbild kommt. Stehen geblieben in den 50er-Jahren bleibt für die AfD nur der Begriff der Altpartei.
Meine Damen und Herren! Dass die Hochschulen ein Gleichstellungsproblem haben, das ist nicht neu und trauriger Befund im Jahr 2025. Vom Abitur bis zum Studienabschluss liegen die Frauen meistens vorn. Selbst bei den Promotionen sind die Anteile von Männern und Frauen noch pari. Danach geht es bergab.
Wie in der Antwort auf meine Kleine Anfrage nachzulesen ist, ist es lediglich die Burg Giebichenstein, die es schafft, einen ausgeglichenen Frauenanteil zu haben. Die Zahlen kann man nachlesen. Hinzu kommt die hohe Fächerspezifik.
Meine Damen und Herren! Das muss sich ändern. In der letzten Zielvereinbarungsperiode wurde das Kaskadenmodell verankert, jedoch nie umgesetzt. Ich kritisiere das Ministerium dafür, dass es weder auf die Umsetzung gedrängt, noch diese kontrolliert hat. Wer es mit der Gleichstellung ernst meint, der muss sie eben auch durchsetzen. Die jetzt verankerte freiwillige Selbstverpflichtung hat weder verbindliche Zielquoten noch Instrumente.
Dass lediglich eine Hochschule, die Hochschule Anhalt, die Voraussetzungen dafür erfüllt, Geld aus dem Professorinnenprogramm III einzuwerben, gehört zum Problemaufriss dazu. Ja, „Fem Power“ ist ein gutes Programm. Es müsste nur mit mehr Mitteln gefördert werden.
Meine Damen und Herren! Fakt ist, dass Männer oftmals Männer berufen. Darum muss sich an der Zusammensetzung der Berufungskommissionen etwas ändern. Zudem beginnt wissenschaftliche Karriere in der Zeit der Familiengründung. Sich in dieser Zeit von Projekt zu Projekt zu hangeln und den Projektstellen hinterherzuziehen, gibt eben keine Sicherheit.
(Beifall bei der Linken)
Darum sind feste Stellen in der Wissenschaft eine wichtige Frauenförderung. Nicht zuletzt gehören die Gleichstellungsbeauftragten gestärkt und müssen die nötigen Ressourcen erhalten, um ihre umfangreichen Aufgaben erfüllen zu können.
(Zustimmung bei der Linken)
Meine Damen und Herren! Wir wollen Fortschritt auch in der Gleichstellung an den Hochschulen. Wer nicht zurück will in die 50er-Jahre, der muss sich gegen den Rechtsruck organisieren.
Lassen Sie mich am Ende meiner Rede sagen: Die AfD gehört verboten.
(Beifall bei der Linken)
  

