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Plenarsitzung

Transkript

Susan Sziborra-Seidlitz (GRÜNE): 

Vielen Dank. - Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! In meiner letzten Rede   ich glaube, es war im vergangenen Monat   zum Thema Zahnarztversorgung habe ich hier unter anderem angemerkt, dass die Stipendien von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung nur bis 2026 zu laufen scheinen. So las ich das zumindest im Gesetzentwurf. Ich will mich als Allererstes sehr für die schnelle Aufklärung dieser Anmerkung durch das Ministerium und die Überbringung der Zusicherung seitens der Kassenzahnärztlichen Vereinigung bedanken, die Stipendien auch über das kommende Jahr hinaus zu finanzieren. Damit ist eine Irritation zum Vorhaben, als Land hier finanziell tätig zu werden, aus der Welt. Dem kleinen, aber feinen Beitrag zur Sicherung der zahnärztlichen Versorgung durch Landesstipendien stehen an dieser Stelle also keine Bedenken seitens meiner Fraktion mehr entgegen. Dem stimmen wir gern zu.

Nach wie vor bin ich aber nicht davon überzeugt, dass wir mit diesen neuen Regelungen wirklich nachhaltig das Problem der zahnärztlichen Versorgung lösen können. All das reicht schlicht nicht aus, den Herausforderungen, vor die uns die Demografie und ein verändertes Verhältnis zur Arbeitswelt stellen, gerecht zu werden. Um wirklich nachhaltig wirksam zu sein, müssen wir als Land noch konsequenter in Richtung neuer Versorgungsformen und in Richtung von Prävention zielen: kommunal getragene Zahnarztpraxen, Rotationssprechstunden, mobile Angebote, Zahngesundheitsprävention überall dort, wo Menschen jedes Lebensalters in Einrichtungen sind, eine Evaluation und Fortschreibung des Landesgesundheitsziels Zahngesundheit und, ja, auch die Abschaffung von Werbung für zuckerhaltige Kinderlebensmittel - all das sind weitere Bausteine, ohne die wir das Ziel „gesunde Zähne für Sachsen-Anhalt“ nicht erreichen werden.

Auch ich freue mich auf die zwei Hände voll neue Zahnärztinnen und Zahnärzte für das Land, die uns das vorgelegte Gesetz bescheren wird, auch in dem Wissen, dass wir die Probleme damit natürlich nicht vollständig lösen können, aber auch in dem Wissen, dass die Handlungsspielräume des Landes auf diesem Gebiet der Selbstverwaltung begrenzt sind. Und das, was dort möglich ist, nutzen wir aus.

Eine demografiefeste Gesundheitsversorgung bleibt damit aber weiterhin oben auf der sozialpolitischen Agenda. Das gilt eben auch für die Zahngesundheit. Ich hoffe also sehr, dass die Landesregierung und die Koalition nach diesem Gesetz nicht einfach die Hände in den Schoß legen, sondern mit Biss   und jetzt darf ich auch einmal ein Zahnbild benutzen   an dem Thema Zahngesundheit dranbleiben. - Vielen Dank. - Wir enthalten uns der Stimme.