Katrin Gensecke (SPD):
Vielen Dank, Herr Präsident. - Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Die Antwort auf die Große Anfrage der Fraktion Die Linke zur Schulsozialarbeit hat eines deutlich gemacht: Schulsozialarbeit ist längst kein freiwilliges Angebot mehr; sie ist unverzichtbar,
(Zustimmung bei der SPD)
unverzichtbar für die Bildungschancen unserer Kinder, für eine gelingende Schule, aber auch für den sozialen Zusammenhalt in unserem Land.
Schulsozialarbeit ist da, wenn Kinder in schwierigen Situationen Rat und Unterstützung brauchen, wenn Familien Rat benötigen und wenn die Schulen an ihre Grenzen stoßen. Schulsozialarbeit baut Brücken, verbessert das Schulklima und trägt auch zum Schulerfolg bei. Alle Fraktionen, außer die Fraktion am extrem rechten Rand, haben begriffen, wie wichtig und unabdingbar Schulsozialarbeit ist.
Schulsozialarbeit zahlt sich aus, für jedes Kind, für jede Schule, für die Eltern, für unsere Gesellschaft.
(Unruhe)
Vizepräsident Wulf Gallert:
Frau Gensecke, bitte einen kurzen Break. - Ich würde darum bitten, dass wir der Debatte hier folgen. Den anderen, die das nicht wollen, gebe ich gern die Möglichkeit, draußen ihre Unterhaltung weiterzuführen. Inzwischen ist der Lärmpegel so hoch, dass selbst diejenigen, die der Debatte folgen wollen, es nicht können. Ich bitte jetzt ein Stück weit um Ruhe hier im Raum. Danke.
Katrin Gensecke (SPD):
Vielen Dank, Herr Präsident. - Kurzum: Die Schulsozialarbeit schafft Chancen dort, wo ansonsten Perspektivlosigkeit und Schulabbruch drohen. Schulsozialarbeit ist ein Erfolg.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie wissen, ich möchte es noch einmal sagen dass die Schulsozialarbeit bis zum 31. Juli 2028 gesichert ist. Es gehört aber zur Wahrheit dazu, dass sich viele Beschäftigte, die Schulen, die Netzwerkstellen und die Eltern Sorgen darüber machen, was danach kommt. Niemand will auf die Schulsozialarbeit verzichten. Es ist nur verständlich, dass gefordert wird, jetzt Nägel mit Köpfen zu machen und die Schulsozialarbeit zu verankern, und das am liebsten im Kinder- und Jugendhilfegesetz oder im Schulgesetz.
Aber zur Ehrlichkeit gehört auch: Eine gesetzliche Verankerung schafft nur eine scheinbare Sicherheit; denn das Gesetz wird nicht dazu beitragen können, dass nach einem möglichen Auslaufen des ESF-Programms alle Stellen weitergeführt und finanziert werden. Es geht hierbei um Geld, und daran ändert sich auch nichts, wenn wir das Ressort ändern.
Wir wollen aber nicht, dass Schulsozialarbeit in Konkurrenz zu anderen wichtigen Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit steht.
(Zustimmung bei der SPD)
Schulsozialarbeit braucht mehr Unterstützung, aber nicht auf Kosten anderer sozialer Strukturen. Ein Ausspielen beider Bereiche wird es mit uns nicht geben.
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als SPD-Fraktion stehen wir fest an der Seite der Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter und kämpfen für eine sichere Lösung. Wir wissen, was sie leisten, jeden Tag, oft im Stillen, aber mit riesengroßer Wirkung. Wir sagen klar: Schulsozialarbeit ist kein Luxus; sie ist notwendig, sie ist wirksam, sie ist Zukunftsarbeit für Sachsen-Anhalt.
(Zustimmung von Juliane Kleemann, SPD)
Deshalb setzen wir als Fraktion uns für ein ausreichend finanziertes Landesprogramm nach dem Jahr 2028 ein, damit man sagen kann, dass an wirklich jeder Schule eine Schulsozialarbeiterin oder ein Schulsozialarbeiter ist.
(Monika Hohmann, Die Linke: Woher sollen denn die Fachkräfte dann noch kommen? Die sind doch gar nicht mehr da! So ein Blödsinn! Wir verlieren sie Jahr für Jahr und nun sollen sie bis 2028 warten!)
Das, liebe Kolleginnen und Kollegen, geht nur gemeinsam mit dem Land, egal ob beim Bildungs- oder Sozialministerium verortet. Das geht nur gemeinsam mit den Kommunen
Vizepräsident Wulf Gallert:
Frau Gensecke!
Katrin Gensecke (SPD):
und mit der Schulsozialarbeit selbst.
(Zustimmung bei der SPD)
Vizepräsident Wulf Gallert:
Danke.
Katrin Gensecke (SPD):
Das war der letzte Satz.
Vizepräsident Wulf Gallert:
Das war's. Wir gehen weiter zum nächsten
Katrin Gensecke (SPD):
Ich bitte um Überweisung des Entschließungsantrages
Vizepräsident Wulf Gallert:
Okay.
Katrin Gensecke (SPD):
zur federführenden Beratung an den Ausschuss für Bildung und zur Mitberatung an den Ausschuss für Soziales und an den Ausschuss für Finanzen.

