Ulrich Siegmund (AfD):
Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Fraktion der Linken möchte das Thema der Impfungen wieder in den Mittelpunkt rücken und eine Impfkampagne starten. Das halte ich doch für eine sehr große Doppelmoral, da wir bei diesem sehr wichtigen Thema so viel an Vertrauen in den letzten fünf Jahren verloren haben, auch durch die entsprechende Politik der Linken. Das halte ich für sehr katastrophal. Die Lösungsvorschläge der Linken gehen komplett an der Realität vorbei; denn das Allerwichtigste, was wir beim Thema Impfen bei den Menschen erst einmal wiederherstellen müssen, ist ein Grundvertrauen, dass es sich hierbei um eine wirkliche Gesundheitsprävention handelt und nicht um eine politische Einflussnahme, um eine Einflussnahme der Pharmalobby oder um viele andere Punkte, warum die Menschen das Vertrauen in die Impfung verloren haben. Das ist Faktenlage in diesem Land und das ist ganz wichtig.
Die Menschen, die sich einer Impfung unterziehen wollen, egal, welcher, müssen das hundertprozentige Vertrauen darin haben, dass diese Impfung ausschließlich zu ihrem gesundheitlichen Wohlbefinden entwickelt wurde und nicht irgendwelchen anderen Einflüssen unterliegt, wie ich es gerade schon gesagt habe.
Eine Sache ist mir noch ganz wichtig. Wir hatten heute früh das Thema der Coronaimpfung. Dazu habe ich gesagt, dass sie dem Impfzuspruch durch den Umgang mit der Coronaimpfung generell einen Bärendienst erwiesen haben und dass diese jahrhundertelange Entwicklung damit wirklich sehr stark in Gefahr geraten ist. Herr Dr. Schmidt hat darüber gelacht: jahrhundertelange Entwicklung, keine Ahnung, ha ha ha. - Im Jahr 1874 gab es schon das Reichsimpfgesetz, 1807 hat Bayern eine Impfpflicht erlassen und 1796, Herr Dr. Schmidt, gab es die erste Impfung gegen Kuhpocken durch einen englischen Arzt.
(Zuruf von Susan Sziborra-Seidlitz, GRÜNE - Olaf Meister, GRÜNE: Und es gab schon Leuna!)
Das heißt, die Geschichte ist sehr alt, und das ist gut so. Damit kann man auf viele Erfahrungswerte zurückgreifen. Dass Sie darüber gelacht haben, das zeigt nur Ihre Unkenntnis. Das finde ich sehr schade.
Unserer Meinung nach ist eines zu unterstreichen beim Thema Impfung: Impfungen müssen, egal wie, freiwillig bleiben. Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass es gut für ihre Gesundheit ist. Das ist das Ziel, das wir unbedingt wieder in den Mittelpunkt rücken müssen, damit wir wieder Vertrauen herstellen. Deswegen stimmen wir einer Ausschussüberweisung sehr gern zu; denn dieses Thema ist viel zu wichtig, als dass man es einfach so beerdigt. - Danke schön.
(Zustimmung bei der AfD)
Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:
Herr Siegmund, es gibt eine Intervention von Herrn Dr. Schmidt. - Herr Dr. Schmidt, bitte.
Dr. Andreas Schmidt (SPD):
Herr Siegmund,
Ulrich Siegmund (AfD):
Ja.
Dr. Andreas Schmidt (SPD):
ich habe vorhin „ahnungsloser Amateur“ gesagt. Sie bestätigen das immer so eindrucksvoll.
Ulrich Siegmund (AfD):
Haben Sie mit sich selbst geredet?
Dr. Andreas Schmidt (SPD):
Die Impfungen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts mit Kuhpocken waren nicht wirklich Impfungen. Die Leute sind einfach Kuhpockenerregern ausgesetzt worden. Das ist eine ganze Weile lang oft schiefgegangen. Das war nicht wirklich optimal.
(Olaf Meister, GRÜNE, lacht)
Ulrich Siegmund (AfD):
Das stimmt.
(Christian Hecht, AfD: Das kennen wir ja von Corona! Das hat auch nicht funktioniert!)
Dr. Andreas Schmidt (SPD):
Erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts hatten die das im Griff. Dann hat das hingehauen. Aber, wissen Sie, das ist eigentlich gar nicht der interessante Fakt. Also, wir können uns auch über die Frage streiten, was sind Jahrhunderte und so. Der interessante Fakt: Es gab damals schon Vollpfosten, die sich gegen diese Impfungen gewehrt haben, weil sie sie für ganz schrecklich und furchtbar hielten.
(Dr. Falko Grube, SPD: Und die würden heute AfD wählen! - Dr. Falko Grube, SPD, lacht)
Die Geschichten sind dann später in den Familien verschwiegen worden von den Großmüttern, die die Pockenwunden der Kinder ausgesaugt haben, weil sie gesagt haben, es ist ganz furchtbar, weil das dann irgendwann peinlich war.
Wissen Sie, die Geschichte der Leute, wegen denen Leute sterben, weil sie Quatsch erzählen über Impfungen, ist auch Jahrhunderte alt, und die wird mit Ihnen fortgesetzt.
(Zustimmung bei der SPD, bei den GRÜNEN und von Eva von Angern, Die Linke)
Ulrich Siegmund (AfD):
Herr Dr. Schmidt!
Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:
Herr Siegmund, selbstverständlich.
Ulrich Siegmund (AfD):
Impfungen können Leben retten. Impfungen können auch gefährlich sein unter gewissen Umständen. Diese Risikoabwägung sollte jeder Mensch für sich selbst treffen. Er sollte daher alle nötigen Informationen haben, um diese Entscheidung zu treffen, und er sollte sich darauf verlassen können, dass diese Impfung gut für ihn ist.
Über diese Umstände muss man diskutieren. Aktuell ist das nicht der Fall. Ich habe heute gesagt, warum das so ist. Dass Sie und Herr Dr. Grube sich darüber lustig machen, das sagt mehr über Sie selbst als alles andere.