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Plenarsitzung

Transkript

Dr. Heide Richter-Airijoki (SPD): 

Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Sehr geehrte Damen und Herren! Lasst nicht das Perfekte zum Feind des Guten werden. - Das sagte bereits der französische Philosoph Voltaire. Die Lücken in der zahnärztlichen Versorgung brauchen unsere Aufmerksamkeit und gemeinsames Handeln. Das ist bekannt. Über das Wie beraten wir schon einige Zeit.

Mit der Zustimmung zum Landzahnarztgesetz wollen wir heute einen wichtigen Meilenstein setzen. Gewiss, umgerechnet auf den Bedarf in den nächsten Jahren erreichen wir mit diesem Gesetz keine Wunder über Nacht. Aber wir geben wirksame Anstöße, wir schaffen Vertrauen und wir schaffen eine Dynamik. Stipendien, gezielte Förderung und eine Landzahnarztquote - das sind keine Placebos, sondern praktische Instrumente, die dabei helfen, junge Zahnärztinnen und Zahnärzte dorthin zu bringen, wo sie wirklich gebraucht werden.

Gesundheit gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge, auch im Bereich der Zahnmedizin und gerade im ländlichen Raum. Denn die Lücke, die wir heute schließen, wird morgen schon wieder größer, wenn wir nicht dranbleiben. Deshalb ist klar: Weitere Maßnahmen werden zwingend folgen müssen. Dazu gehören die Unterstützung von kommunalen Modellen, moderne Versorgungszentren, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ein ehrlicher Blick auf das, was junge Menschen heute von ihrer Zukunft erwarten. Denn wer will, dass der Nachwuchs bleibt, der muss auch etwas bieten.

(Zustimmung bei der SPD)

Was wir nicht brauchen, sind versorgungsfremde Investoren, die den Dentalmarkt stellenweise monopolisieren und die Qualität drastisch senken, wie Beispiele unter anderem in Frankreich deutlich zeigen. Darauf weisen auch die Bundes- und die Landeszahnärztekammer hin.

Meine Damen und Herren! Dass wir heute diesen Gesetzentwurf annehmen, zeigt, dass Landtag, Landesregierung und die Akteure im Gesundheitswesen an einem Strang ziehen. Lassen Sie uns an dieser Stelle auch das Engagement der Zahnärzteschaft und des zahnmedizinischen Personals würdigen.

(Zustimmung bei der SPD und von Eva von Angern, Die Linke)

In der Medizin wie in der Politik gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Deshalb ist es wichtig, dass wir heute den Weg freimachen, damit das neue Gesetz schon zum Wintersemester 2025/2026 greifen kann.

Wir haben noch ein paar Sekunden Zeit für ein weiteres Zitat des Philosophen Voltaire: „Ich werde nicht mehr von den Früchten des Toleranzbaums essen, den ich gepflanzt habe. Ich habe keine Zähne mehr.“

(Eva von Angern, Die Linke: Der hatte keinen Zahnarzt!)

Voltaire war einer der Wegbereiter modernen Denkens. Was eine gerechte und funktionierende Gesellschaft ausmacht, das war sein Lebensthema. Ohne Zweifel gehören dazu: gesunde Zähne für alle. - Vielen Dank.