Tobias Rausch (AfD):
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Heute wollen wir an einen Mann, der heute 94 Jahre alt ist, erinnern, der den deutschen Radsport wie kaum ein anderer geprägt hat, nämlich an Gustav Adolf „Täve“ Schur. Sein Name steht für Begeisterung, Leidenschaft und sportlichen Ehrgeiz. Er war deutscher Weltmeister im Straßenradrennen. Er gewann zweimal die Internationale Friedensfahrt und wurde über Jahre hinweg zum Idol ganzer Generationen und Sportbegeisterter. Die Meilensteine wurden bereits von Herrn Silbersack und von der Ministerin aufgezählt.
Seine Leistungen auf dem Fahrrad haben Geschichte geschrieben und, meine Damen und Herren, diese Leistungen im Sport verdienen bis heute auch höchste Anerkennung. Das muss man sagen.
(Beifall bei der AfD - Zustimmung von Guido Heuer, CDU, und von Guido Kosmehl, FDP)
Doch so sehr die sportliche Größe von Täve Schur zu würdigen ist, müssen wir auch die andere Seite sehen, die politische Vereinnahmung. Schur war überzeugter Kommunist, er ließ sich stark in die Strukturen der DDR-Politik einbinden und wurde selbst Abgeordneter der Volkskammer. Sie haben es gerade ausgeführt.
An dieser Stelle besteht das Problem: Der Sport, der die Menschen eigentlich verbinden soll, der Grenzen überwinden und fairen Wettkampf in den Mittelpunkt stellen sollte, darf niemals politisch instrumentalisiert werden. Die sportlichen Erfolge von Täve Schur wurden zu DDR-Zeiten aber nicht unbedingt als seine persönlichen Siege gefeiert, sondern vor allem auch als Triumph eines politischen Systems. Meine Damen und Herren! Genau hierin liegt das Problem. Sport darf niemals zum Werkzeug der Politik werden.
(Beifall bei der AfD)
Sport soll inspirieren, und zwar unabhängig von Herkunft, Nation oder Weltanschauung. Es geht um Einsatz, Talent, Fairness und Leidenschaft für den Sport, wie es Täve Schur vorgelebt hat.
Täve Schur hat auf dem Rad Unglaubliches geleistet und genau daran sollten wir ihn in Bezug auf die Ehrung messen. Der Sport gehört allen Menschen, nicht den Parteien, nicht den Regierungen und vor allem nicht den Ideologen. Täve Schur bleibt deshalb ein Symbol für große sportliche Leistungen, aber er ist auch ein Beispiel dafür, wie falsch es ist, wenn Politik in den Sport eingreift und ihn für ihre Zwecke missbraucht.
Lassen Sie uns aus der Geschichte lernen. Ehren wir die sportliche Leistung, erinnern wir uns an die Faszination des Radsports, aber ziehen wir eine klare Grenze zwischen Sport und Politik.
(Beifall bei der AfD)
Denn am Ende zählt nicht die Ideologie, am Ende zählt immer nur der Sport, meine Damen und Herren.
(Lebhafter Beifall bei der AfD)
Deshalb: Lassen wir die Ideologie der DDR beiseite und lassen wir heute und zukünftig die Ideologie der Woken und der Regenbogenfahne beiseite. Die Regenbogenfahne ist in den letzten Jahren zunehmend in den Sport hineingetragen worden.
(Olaf Meister, GRÜNE, lacht)
Sie wird heute als politisches Statement eingesetzt und spaltet Fans, Athleten, Vereine und Verbände. Der Sport soll Menschen verbinden,
(Juliane Kleemann, SPD: Oje, oje, oje! Meine Herren!)
unabhängig von der Herkunft, der politischen Meinung, des Glaubens oder der Lebensweise, und nicht als Bühne für Ideologie verwendet werden.
(Zuruf von der AfD: Genau!)
Wenn Stadien, Trikots oder Wettkämpfe mit politischen Symbolen aufgeladen werden, dann verliert der Sport seine Neutralität. Deswegen sage ich Ihnen ganz klar: Wir stimmen dem Antrag der Koalitionsfraktionen zu, weil er inhaltlich richtig ist, weil es um den Sport geht und nicht um die politische Willensbildung. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass es im Sport einfach nur um Sport geht. Wer seine Leistung bringt, der soll geehrt werden und Verdienst erringen. Wer aber die Nationalmannschaft oder andere Vereine politisch motiviert instrumentalisiert, dem gilt es, eine Absage zu erteilen. Und das erwarten wir zukünftig von Ihnen. - Vielen Dank.

