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Plenarsitzung

Abgeordnete auf der Spur der Wölfe

In Sachsen-Anhalt gibt es derzeit zwischen 70 und 80 Wölfe. Experten rechnen mit einer jährlichen Zuwachsrate von 30 Prozent. Umweltschützer freuen sich darüber, Schafzüchter haben dagegen Angst um ihre Tiere. Manche Bürger haben sogar Angst allein in den Wald zu gehen. Die Politiker wissen nicht genau, wie sie mit dem Wolf umgehen sollen. Denn einerseits ist der Wolf eine streng geschützte Tierart, andererseits bringt er auch Probleme mit sich.

Vor diesem Hintergrund reiste eine Delegation des Umweltausschusses vom 14. bis 17. August 2017 nach Polen. Die drei Landtagsabgeordneten wollten erfahren, wie die polnischen Behörden mit dem Wolf umgehen und welche Schutzmaßnahmen es gibt. Außerdem besuchten sie den Białowieża-Nationalpark östlich von Warschau, an der Grenze zu Weißrussland. In dem riesigen Waldgebiet leben zwischen 50 und 55 Rudel Wölfen. Insgesamt schätzen Experten gibt es in Polen etwa 1300 Wölfe.

Wolf auch in Polen „geschützte Art“

Im Vergleich zu Deutschland und Sachsen-Anhalt gehen die Menschen in Polen gelassener mit dem Thema Wolf um, sagte Jürgen Barth, Vorsitzender des Umweltausschusses, nach seiner Rückkehr. Das liegt vermutlich daran, dass der Wolf in Polen nie ganz ausgerottet war.

Besondere Regelung mit der EU

Seine Kollegen versicherten ihm, dass in den letzten 50 Jahren kein Mensch durch einen Wolf zu Schaden gekommen ist. Wie in Deutschland ist der Wolf bei unseren Nachbarn eine „geschützte Art“. Es gibt jedoch eine besondere Regelung mit der Europäischen Union. Demnach kann der Wolf ohne Probleme in das Jagdrecht aufgenommen werden, wenn es nötig ist. Dann könnte er auch bejagt werden. In Sachsen-Anhalt ist das bisher nicht möglich. Nur „Problemwölfe“ können erschossen werden.

(Dies ist ein Angebot in Einfacher Sprache.)