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Plenarsitzung

Krankenstand im Strafvollzug bleibt hoch

Die Mitarbeiter in Strafvollzugsanstalten des Landes Sachsen-Anhalt haben im Vergleich zum Rest der Bevölkerung einen überdurchschnittlich hohen Krankenstand. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Daniel Sturm (CDU) hervor. Wie das Justizministerium mitteilte, hatten Tarifbeschäftigte und Beamte im Strafvollzug im vergangenen Jahr durchschnittlich 32 Krankentage pro Kopf. Laut Fehlzeit-Report der AOK für 2013 gab es bei den dort 230 000 Versicherten durchschnittlich nur 13,9 Krankentage.

Sehr hohe Anforderungen und hoher Altersdurchschnitt

Die Ursachen für den hohen Krankenstand in Strafvollzugsanstalten seien nach Ansicht des Ministeriums vielschichtig. Aufgrund der Personalabbauvorgaben gebe es immer weniger Personal für die anstehenden Aufgaben. Gleichzeitig nehme die Aufgabendichte jedoch zu – von sozialer und psychologischer Betreuung über Arbeits- und Ausbildungsangebote bis zur Schuldnerberatung. Die vielseitigen Anforderungen an Mitarbeiter im Strafvollzug seien extrem hoch, insbesondere vor dem Hintergrund des hohen Altersdurchschnitts.

Ob die Entwicklung des Krankenstandes auch mit den teilweise langen Anfahrtswegen vieler Strafvollzugsmitarbeiter zusammenhänge, könne nicht abschließend bewertet werden, erklärte das Ministerium. In den vergangenen Jahren waren einige kleinere Justizvollzugsanstalten geschlossen worden, infolgedessen stieg die Zahl der Pendler.

Justizministerium etabliert Gesundheitsmanagement

Aus der Antwort des Justizministeriums wird außerdem deutlich, dass das Problem schon länger bekannt ist und in den vergangenen Jahren bereits Maßnahmen eingeleitet wurden, um die Situation zu verbessern. So wurde im Mai 2009 beispielsweise ein Arbeitskreis zur Etablierung des behördlichen Gesundheitsmanagements im Justizvollzug des Landes eingerichtet, um die Leistungsfähigkeit der Bediensteten zu verbessern. Darüber hinaus sind in den Justizvollzugsanstalten Workshops und Gesundheitstage geplant und in der JVA Burg soll in diesem Jahr eine Mitarbeiterbefragung zu den psychischen Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz durchgeführt werden.