Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Erinnerung an ein missglücktes Attentat

Sie wollten Hitler töten und den Zweiten Weltkrieg beenden: Mit einer Bombe versuchte eine Gruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944, Deutschlands Diktator auszuschalten. Der Umsturzversuch endete jedoch noch in derselben Nacht mit der Hinrichtung einiger der Verschwörer im Berliner Bendlerblock. Etwa 200 Menschen wurden in Zusammenhang mit dem Attentat hingerichtet oder in den Tod getrieben.

Das zentrale Gedenken in Sachsen-Anhalt, an dem Vertreterinnen und Vertreter des Landtags, der Landesregierung, der Stadt Magdeburg, der Kirchen und der Bundeswehr teilnahmen, fand am Mittwoch, 20. Juli 2023, an der Gedenkstele für den in Magdeburg geborenen Henning von Tresckow im Nordpark der Landeshauptstadt statt. Von Tresckow hatte maßgeblich zum Verschwörerkreis gehört und beging nach dem misslungenen Attentat und der Zerschlagung des Kreises am Folgetag Selbstmord an der Front im Osten. Er war bereits spätestens 1938 in (innere) Opposition zu den Zielen und Handlungsweise des NS-Staates gerückt und lebte bis zum gescheiterten Attentat in einer Position zwischen Erhalt des eigenen (militärischen und politischen) Einflusses und der Ablehnung des NS-Regimes und der in dessen Namen begangenen Gräueltaten.

Die Gedenkstele für Henning von Tresckow wurde zu dessen 100. Geburtstag im Jahr 2001 enthüllt. Seitdem finden hier jährlich zum Jahrestag des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 Gedenkveranstaltungen statt.

Die Gedenkstele für Henning von Tresckow wurde zu dessen 100. Geburtstag im Jahr 2001 enthüllt. Seitdem finden hier jährlich zum Jahrestag des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 Gedenkveranstaltungen statt.

Hintergrund: Eine Bombe, die ihr Ziel verfehlte

Das Attentat und der anschließende politische Umsturz waren von langer Hand geplant: von einer Gruppe ziviler und militärischer Oppositioneller, unter ihnen Generäle, Offiziere sowie Verwaltungsbeamte. Als am 20. Juli 1944 in der Wolfsschanze, Hitlers Führerhauptquartier, die Bombe hochgeht, sterben vier der 24 Anwesenden, Hitler selbst überlebt leichtverletzt.

Treibende Kraft der Widerstandsgruppe des 20. Juli war Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Offizier der deutschen Wehrmacht. Stauffenberg war zunächst kein ausgesprochener Gegner des NS-Regimes. Doch sehr bald gehörte er zu den Kritikern Hitlers. Unter dem Eindruck der Massenmorde an Juden, der hohen Verluste der Wehrmacht in Russland und der brutalen Behandlung der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten wollte er zum Umsturz beitragen.

Hitler sollte getötet werden, die Verschwörer wollten die militärische Befehlsgewalt und die Regierungsverantwortung übernehmen. Für die Zeit danach existierte das „Unternehmen Walküre“, mit dem man die Kontrolle über das Land und die besetzten Gebiete vom NS-Regime übernehmen wollte.

Die blutigen Folgen des Attentats

Das Attentat am 20. Juli 1944 schlug fehl. Noch in derselben Nacht wurden von Stauffenberg und weitere Hauptverantwortliche des Attentats im Hof des Bendlerblocks, der Berliner Zentrale des Umsturzversuches, erschossen. In den Tagen nach dem Attentatsversuch nahm die Gestapo Tausende von Regimegegnern fest. Anfang August begannen die Prozesse vor dem damaligen Volksgerichtshof, die bis zum Zusammenbruch des NS-Regimes im Mai 1945 andauerten. Hunderte wurden hingerichtet.

Quelle:Bundeszentrale für politische Bildung (Link)

55 neue Erinnerungsmale in 2023

Unterdessen informierte die Landeshauptstadt Magdeburg, dass in diesem Jahr in Magdeburg insgesamt 55 neue Stolpersteine verlegt werden sollen. Sie erinnern an Menschen, die während der NS-Zeit in Magdeburg verfolgt oder ermordet wurden. Dafür wird finanzielle Unterstützung benötigt. Die Landeshauptstadt und die Arbeitsgruppe „Stolpersteine für Magdeburg“ bitten um finanzielle Unterstützung. –zum Artikel (Link)