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Plenarsitzung

„Das Leben steht im Zeichen der Hoffnung“

Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger sowie Vertreter der Landeshauptstadt Magdeburg und des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. kamen am 8. Mai 2024 zum Gedenken auf dem Friedhof in Magdeburg-Westerhüsen zusammen. Am Gräberfeld der Vereinten Nationen erinnerte der Landesvorsitzende des Volksbunds Rüdiger Erben an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und an die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 79 Jahren. Landtagspräsident Dr. Schellenberger sprach das traditionelle Totengedenken. Gemeinsam mit dem Beigeordneten der Landeshauptstadt Magdeburg Thorsten Kroll wurden Kränze niedergelegt.

Gedenken am Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945. Kranzniederlegung.

Gedenken am Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945.

Auf dem „Feld der Vereinten Nationen“ auf dem Westerhüsener Friedhof ruhen 926 Opfer des Zweiten Weltkriegs aus elf Nationen. Die meisten waren Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die zwischen 1941 und 1945 in Magdeburg den Tod fanden. In unmittelbarer Nähe zum Friedhof befand sich das damalige Zwangsarbeiterlager „Diana“. Bei den Bombardierungen der Stadt waren die Häftlinge schutzlos. Die Bedingungen im Lager waren unmenschlich, vor allem für die Zwangsverschleppten aus Osteuropa. Ihr Leiden und Sterben endeten erst mit dem Vorrücken der amerikanischen Truppen.

„Die Opfer sind nicht vergessen“

Rüder Erben erinnerte, dass das Gedenken am 8. Mai vor wenigen Jahren noch gemeinsam mit Delegationen und Besuchern aus der Ukraine, Belarus und der Russischen Föderation stattfand. Auch wenn das nicht immer einfach war und ab 2014 noch schwieriger, so fand es doch statt. Seit 2022 und dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist dies unmöglich, sodass eine Form des getrennten Gedenkens notwendig ist. Rüdiger Erben sagte dazu: „Ich hoffe nicht, dass das in Zukunft so sein und bleiben wird. Die Toten, die Opfer jedenfalls sind nicht vergessen. Sie mahnen uns zum Frieden.“

Totengedenken als Mahnung

Das Totengedenken, das vom Landtagspräsidenten im Anschluss verlesen wurde, beginnt mit dem Satz: „Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.“ Ein Gedenken, welches sich am 8. Mai nicht nur auf den Zweiten Weltkrieg bezieht, sondern auch die Kriege und Bürgerkriege unserer Tage vor Augen führt.

Am Ende des Totengedenkens heißt es: „Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“

Der Verantwortung gerecht werden ‒ darin waren sich alle Vertreter an diesem Tag einig ‒ heißt, sich dem Hass unter den Menschen entgegenzustellen, Verständigung und Aussöhnung unter den Völkern zu leben sowie Frieden zu schaffen und diesen zu erhalten.

Quelle:Volksbund (Sachsen-Anhalt)