Susan Sziborra-Seidlitz (GRÜNE):
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Kitas sind Orte der frühkindlichen Bildung. Oft vergessen wir das, wenn wir morgens gehetzt den oder die Mini an der Gruppenraumtür abgeben, um pünktlich auf der Schicht, im Plenum, an der Supermarktkasse oder auf der Baustelle zu sein. Dann sind wir einfach froh, dass unsere Kinder über den Tag hinweg gut betreut und versorgt sind.
Aber Kitas sind eben mehr als das. Hochqualifizierte Fachkräfte begleiten unsere Kleinsten dort täglich beim Weltentdecken und beim Lernen, unterstützen sie bei Entwicklungsschwierigkeiten, sorgen für eine anregende Umgebung, beantworten Fragen, strukturieren Wissensangebote.
Dieser Lebensraum Kita ist elementare Grundlage für den Bildungsweg von Kindern, für ihre Entwicklung als Menschen, die ihre Ressourcen und Bildungsangebote nutzen können, die neugierig und selbstbewusst die Welt entdecken, für Chancengleichheit und für die Verringerung von Ungerechtigkeiten. Dafür ist es wichtig, dass kein Kind aus Kostengründen nicht in die Kita geht. Es ist gut, dass es genau für diejenigen Familien, die mehrere Kinder in der Kita-Betreuung haben, und für die, die besonders wenig Geld zur Verfügung haben, Unterstützung gibt.
Mit Blick auf das neue Kita-Qualitätsgesetz des Bundes bin ich froh, dass es darin vor allem um Qualitätsverbesserungen geht. Keiner Mutter und keinem Vater ist geholfen, wenn sie oder er im Monat etwas an den Beiträgen sparen, aber in der Kita zu wenig oder gestresstes Personal ihre Kinder nur notdürftig oder zumindest nicht optimal betreuen und fördern kann oder wenn Kitas wegen Personalmangels immer wieder die Betreuung einschränken müssen.
Ich danke ausdrücklich dafür, dass die heute diskutierte KiFöG-Novelle genau das umsetzt. Wünschenswert wäre aber eine längere Laufzeit dieser Maßnahmen im KiFöG. Das haben Vorredner schon angesprochen. In der jetzigen Fassung wird es in nicht einmal einem Jahr neue Unsicherheiten bei den Trägern und bei den Fachkräften, die wir für die Kita-Qualität so dringend brauchen, und bei den Erzieher-Azubis in Sachsen-Anhalt produzieren.
Wir alle können uns noch an die berechtigte Aufregung in diesem Herbst erinnern. An dieser Stelle wäre mehr Mut und schlicht mehr Vertrauen in die Bundesregierung wirklich angesagt und mehr Sicherheit für alle, die sich auf die Möglichkeiten dieses KiFöG verlassen. Lassen Sie uns im Ausschuss darüber beraten.
Ich möchte mit einem großen Dank an alle Erzieherinnen und Erzieher im Land, die Kita-Sozialarbeiter*innen, Köch*innen, Hauswirtschafter*innen, Hausmeister*innen und alle, die sich täglich um unsere Kleinsten kümmern, enden. Ihr macht einen großartigen Job. - Vielen Dank.
(Zustimmung bei den GRÜNEN)