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Plenarsitzung

Wohin mit dem ganzen hochradioaktiven Müll?

Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger eröffnete am Dienstag, 14. September 2021, gemeinsam mit Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), die Ausstellung „suche:x“ im Landtag von Sachsen-Anhalt. Dabei handelt es sich um die Dokumentation der Suche nach geeigneten Endlagerstätten für hochradioaktiven Müll, der im Zuge der Gewinnung von Kernenergie entstanden ist.

Kernkraftwerke werden 2022 abgeschaltet

Das tatsächliche Ende der Hochrisikotechnologie der Kernkraft wird erst in Jahrzehnten erreicht sein, wenn die Atomkraftwerke zurückgebaut, die Herstellung von Brennelementen beendet und die atomaren Abfälle in den vielen über die Bundesrepublik verteilten Zwischenlagern dauerhaft sicher endgelagert sind. Erst dann ist der Ausstieg aus der Stromerzeugung mit Atomenergie vollendet.

Bis Ende 2022 werden die noch verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Dann müssen die hochradioaktiven Abfälle sicher endgelagert werden. Vor vier Jahren hat darum eine Kommission mit der bundesweiten Suche nach dem bestmöglichen Standort begonnen. Im Blickpunkt der derzeit laufenden bundesweiten Endlager-Suche stehen insbesondere die hochradioaktiven abgebrannten Brennelemente aus Atomkraftwerken und verglaste Abfälle aus der Wiederaufarbeitung, die am Ende der Kraftwerkslaufzeiten rund 1 900 Castorbehälter füllen werden. Sie stehen derzeit in sechzehn zentralen und dezentralen Zwischenlagern an der Erdoberfläche. Das Bundesamt BASE beaufsichtigt das Auswahlverfahren und organisiert die umfassende Beteiligung in allen Schritten bis zur Feststellung eines Endlagerstandorts in Deutschland.

Wie läuft ein Standortauswahlverfahren ab?

Die Wanderausstellung „suche:x“ wurde vom BASE konzipiert, um Bürgerinnen und Bürger über die Suche nach einem Endlager für atomare Abfälle und das Standortauswahlverfahren zu informieren. Die Exponate der Ausstellung „suche:x“ geben auf rund 20 Quadratmetern einen guten Überblick dazu. Die Besucherinnen und Besucher erfahren unter anderem, warum die Abfälle unter die Erde sollen, wie das Standortauswahlverfahren genau abläuft, was für die Zukunft zu bedenken ist und wie die gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungen der Bürgerinnen und Bürger geregelt sind. Die Ausstellung umfasst dazu eine kleine Einführung in das Thema Radioaktivität und Zwischenlagerung sowie zu den möglichen Wirtsgesteinen für ein Endlager. Außerdem werden unterschiedliche Entsorgungsoptionen diskutiert.

Die Wanderausstellung ist im Landtag von Sachsen-Anhalt unter besonderen Corona-Schutzmaßnahmen bis zum 24. September 2021 (Montag–Freitag, 8–18 Uhr) zu sehen. Der Eintritt ist kostenfrei.