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Plenarsitzung

„Shared History“ – Ausstellung im Landtag

Der Landtag von Sachsen-Anhalt zeigt bis zum 25. Februar 2022 die Ausstellung „Shared History – 1700 Jahre jüdisches Leben im deutschsprachigen Raum“. Die Wanderausstellung des Leo Baeck Institute New York/Berlin ist Teil des multimedialen Projekts Shared History und beleuchtet schlaglichtartig die individuellen und kollektiven Erfahrungen, die jüdisches Leben im deutschsprachigen Raum über Jahrhunderte prägten.

Landtagspräsident Dr. Schellenberger zur Ausstellung

Im Jahr 2021 lebten Jüdinnen und Juden nachweislich seit 1700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Daher wurde das vergangene Jahr bundesweit und international zu einem Jubiläumsjahr mit tausenden öffentlichen Veranstaltungen, Ausstellungen und weiteren Initiativen, um jüdisches Leben und jüdische Geschichte sichtbar und erlebbar zu machen. In diesem Rahmen ist auch die Ausstellung „Shared History“ entstanden, die nun, nach und nach durch alle Landesparlamente tourt.

Vielfältige gemeinsame Geschichte

Auf mehreren Tafeln berichtet die Ausstellung in Text und Bild von Diskriminierung, Ausgrenzung und Entrechtungder jüdischen Mitbürger auf der einen Seite, aber auch von Akzeptanz, Akkulturation und gesellschaftlichem Aufstieg auf der anderen Seite. Gezeigt wird dies anhand ausgewählter Objekte, die zunächst mitunter unscheinbar anmuten, wie beispielsweise ein Paar Augengläser. Jedes dieser Objekte berichtet jedoch eindrücklich von den Mühen und physischen Strapazen, die sich hinter emanzipatorischen Kraftakten verbergen, so auch die Simson Schwalbe KR 51. Der ostdeutsche Motorroller, in Suhl produziert, hat bis heute eine eingeschworene Fangemeinde. Allerdings wissen nur wenige Menschen um seine jüdische Entstehungsgeschichte.

Die im Landtag zu sehende Wanderausstellung stellt nur einen kleinen Teil der Ausstellung dar, deren Herzstück die multimediale Ausstellung aller Objekte auf der Internetseite https://sharedhistoryproject.org/

Live-Preview mit Kuratorin Dr. Bistrovic

Ziel des „Shared History“-Projektes ist es, die Relevanz historischer Ereignisse für die Gegenwart zu vermitteln und Geschichte für den pädagogischen Gebrauch und interkulturelle Kontexte verwendbar zu machen. Daher sollen die Objekte auch genutzt werden können, um Geschichte zu lehren und gleichzeitig Geschichtsvergessenheit und Geschichtsverfälschungen entgegenzutreten.

Das „Shared History"-Projekt beleuchtet die lange Geschichte des jüdischen Lebens im deutschsprachigen Raum und präsentiert deutsch-jüdische Stimmen, die dieses reiche kulturelle Erbe im Laufe der Jahrhunderte geprägt haben. Aufgrund historischer Fakten leistet es einen „wichtigen Beitrag gegen Ignoranz, zunehmende Geschichtsvergessenheit und -verzerrung und wachsenden Antisemitismus“, so die Ausstellungsmacher.

Besuch unter Corona-Bedingungen möglich

Die Ausstellung kann von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 18 Uhr im Parlamentsgebäude am Domplatz besucht werden. Der Eintritt ist kostenfrei. Beim Besuch der Ausstellungen gelten die jeweils aktuellen pandemiebedingten Regelungen zum Infektionsschutz im Landtag (3G Nachweis, Maske und Abstandsreglung). Besuche von Gruppen sind derzeit nicht möglich.