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Plenarsitzung

Internationale Arbeit an Baudenkmalen im Land

Der gemeinnützige Verein Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V. arbeitet seit über 15 Jahren an der energetischen und Ressourcen schonenden Sanierung von historischen Bauten. Dies versteht der Verein als Bildungsauftrag für Menschen unterschiedlicher Nationen und Herkunftsländer. Über diese Arbeit informiert eine Ausstellung, die ab 8. März 2018 im Landtag von Sachsen-Anhalt zu sehen sein wird.

Arbeit an wertvollen Kulturgütern

Die Praxisarbeiten und Seminare finden – wie auch in vorangegangenen interkulturellen Seminaren – an national wertvollen Kulturgütern in Sachsen-Anhalt statt. Beispielhaft dafür stehen dafür der „Bunte Hof“ aus dem 16. Jahrhundert in Osterwieck und das Fachwerkensemble Hühnerbrücke 4 und Grudenberg 8 in Halberstadt.

Im ehemaligen Adelshof, dem Bunten Hof in Osterwieck, sind heute Teile der Stadtbibliothek und behindertengerechte Wohnungen untergebracht. In Halberstadt wurde Wohnraum geschaffen. Auch die Sanierung der mittelalterlichen Wasserburg Schloss Erxleben wurde im Zuge des Projekts in ersten Schritten begonnen. Der Standort wird je nach Arbeitsschwerpunkt der Seminare ausgewählt. Inhaltlicher Leitfaden ist die nachhaltige und Ressourcen schonende Sanierung historischer Bauten.

Internationale Zusammenarbeit ermöglichen

Ziel der international besetzten Seminare des Fachwerkzentrums ist es, nicht nur Kulturgüter zu schützen, behutsam wieder instand zu setzen und handwerkliche Fähigkeiten zu lehren, sondern Menschen verschiedener Kulturen in die Gesellschaft zu integrieren, Vorurteile abzubauen und einen interkulturellen Austausch zu beginnen. Weitere Handlungsfelder sind die Präsentation der Arbeit, Vorlesungen, Fachexkursionen und die Teilnahme von Bürgern, die diesen Prozess begleiten.

Das Leitmotiv spiegelt sich so 1:1 im Restaurationsprojekt „Integrativer Ort Baudenkmal!“ des Fachwerkzentrums wider. Seit mehr als zwei Jahren helfen Flüchtlinge und Migranten dabei, historische Baudenkmäler in Sachsen-Anhalt vor ihrem unwiederbringlichen Verfall zu retten. In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung entstehen aus den ehemals verlassenen Ruinen neue Wirkstätten des örtlichen Gemeinlebens auf der Grundlage der Modellprojekte des Fachwerkzentrums für das Land Sachsen-Anhalt.

Die verschiedenen Begegnungsfelder des Projektes, neben dem Erhalt des „Baudenkmals“, schaffen offenes Denken, damit sich neue Wege – der gegenseitigen Akzeptanz, des interkulturellen Austauschs, der Steigerung des Selbstwertgefühls – entfalten können. Das Seminarprojekt „Integrativer Ort Baudenkmal!“ bewahrt nicht nur die vom endgültigen Verfall bedrohten Kulturdenkmäler, sondern führt diese in der Zukunft einer neuen Nutzung zu – ein Prozess, den viele Seminarteilnehmer auch für die Baudenkmale in ihren Ländern anstreben wollen.

Förderer und Preise

Die Förderer der Projekte sind unter anderem das Land Sachsen-Anhalt, die die Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sowie die Commerzbank-Stiftung.

Der Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V. gehört zu den aktuellen Preisträgern des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“, die dieses Jahr in Berlin ausgezeichnet wurden. Weiterhin erhielt das Fachwerkzentrum im November 2017 den „Integrationspreis des Landes Sachsen-Anhalt 2017“.