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Plenarsitzung

Transkript

Elrid Pasbrig (SPD):

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! In Ihrer am 20. September beschlossenen Nachhaltigkeitsstrategie stellt die Landesregierung fest, dass der Ökolandbau umwelt- und artenfreundlicher produziert und damit zur Förderung der biologischen Vielfalt beiträgt. Aus diesem Grunde ist in eben benanntem Strategiepapier das Ziel verankert, den Ökolandbau auf 20 % bis zum Jahr 2030 auszubauen. Nun, ich denke, dass uns das gelingen könnte.

Die Förderungen   Frau Frederking und der Minister haben es gerade ausgeführt   für den Ökolandbau bleiben auch im nächsten Jahr noch konstant; vergleichsweise konstant in Bezug auf die diesjährigen Förderungen. Danach werden wir wieder darüber diskutieren müssen.

Ich möchte aber heute die Gelegenheit nutzen, auf weitere Aspekte der Nachhaltigkeit einzugehen, die mir noch fehlen. Vielleicht können wir in zukünftigen Fortschreibungen der Nachhaltigkeitsstrategie darauf Rücksicht nehmen. Um wirklich nachhaltig zu werden, fehlen weitere Aspekte, die wir mitdenken müssen. Deswegen haben die Koalitionsfraktionen einen Alternativantrag gestellt haben.

Aufgrund des dualen Systems der landlandwirtschaftlichen Bewirtschaftungsformen bestehend aus Ökolandbau und konventioneller Landwirtschaft drängt sich regelmäßig der Eindruck auf, dass die eine Bewirtschaftungsform gegen die andere abgewogen werden sollte. Das ist überhaupt nicht zielführend. Wir haben   zum Glück   heute schon gehört, dass das in diesem Parlament niemand mehr vorhat. Wir sollten alles dafür geben, diesen Dualismus endlich zu überwinden.

(Zuruf von Dorothea Frederking, GRÜNE)

Im Kern muss es uns um die nachhaltigere Gestaltung aller landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsformen gehen. In der Begründung des Antrags der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist nachzulesen, dass der Ökolandbau sinnvoll sei, weil er gesellschaftliche Leistungen, wie den Erhalt der Artenvielfalt und den Klima- und Umweltschutz erbringt, und damit zur Stabilität der Ökosysteme beiträgt.

Das ist richtig, aber diese Aussage lässt außer Acht, dass konventionelle landwirtschaftliche Bewirtschaftungsformen ebenfalls wertvolle Leistungen erbringen.

(Beifall bei der SPD - Zustimmung bei der CDU, der AfD und bei der FDP   Ulrich Siegmund, AfD: Genau!)

Zu allererst verdanken wir der konventionellen Landwirtschaft den hohen Grad der Selbstversorgung an Getreide, Obst und Gemüse.

(Beifall bei der SPD - Zustimmung bei der CDU, bei der AfD und bei der FDP)

Darüber hinaus kann auch konventionelle Landwirtschaft Ökosystemleistungen erbringen. Tut sie dies nicht, stellt sich die Frage, welche Maßnahmen ergriffen werden können, damit konventionell wirtschaftende Landwirte umweltverträglicher produzieren können.

Sie kennen unsere Position dazu bereits. Ich habe in den vergangenen Debatten klar und deutlich gesagt, dass unsere Landwirtschaft verschiedene Aufgaben erfüllt. Neben der Produktion von Nahrungsmitteln leistet sie einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. - Meine Zeit ist abgelaufen.

(Lachen bei allen Fraktionen)

Wir brauchen erst einmal die nachgelagerten Märkte für Ökolandprodukte und darum müssen wir uns kümmern, und zwar mittels Agrarmarketing. Diesbezüglich haben wir einen wichtigen Partner im Land, den wir weiter berücksichtigen müssen. Ich ende mit dem Satz: Regional ist das neue Bio. Lassen Sie uns erst einmal auf die regionalen Kreisläufe schauen, und zwar egal welche Bewirtschaftungsform dahintersteht. - Vielen Dank.