Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Petition gegen ein „Kahlschlagkonzept“

An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) gibt es seit einigen Monaten heftige Diskussionen, wie das aktuelle finanzielle Defizit von bis zu 15 Millionen Euro zu kompensieren wäre. Nach Einschätzung unter anderem des Personalrats würde dies grob gesprochen die Schließung einer ganzen Fakultät bedeuten. Gegen diese Kürzungsbedrohung regt sich Widerstand in der Universität. Im Mai 2021 startete der Fachschaftsrat der Universität eine Petition gegen diese Kürzungen. Die über 16 000 Unterschriften umfassende Petition wurde am Freitag, 15. Oktober 2021, im Landtag von Sachsen-Anhalt an Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger übergeben.

Gruppenbild mit Petitionsübergabe an den Landtagspräsidenten.

Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger (M.) nahm eine Petition gegen die Kürzungen in der MLU im Landtagsinnenhof entgegen.

Schellenberger, selbst lange Zeit Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Kultur, betonte, wie wichtig es sei, gutqualifizierten Nachwuchs in Sachsen-Anhalt auszubilden und anschließend auch zu halten. Monika Hohmann, Vorsitzende des Petitionsausschusses, stellte in Ausschicht, dass aufgrund der Komplexität der Petition auch die anderen Fachausschüsse des Landtags in die Beratung einbezogen würden.

Durch die Petition wird das Rektorat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg dazu aufgerufen, die massiven Kürzungspläne einzustellen und nicht wie geplant zehn Professuren zu schließen. „Wir fordern die Landesregierung und die demokratischen Fraktionen im Landtag von Sachsen-Anhalt dazu auf, endlich eine stabile und aufgabengerechte Grundfinanzierung für die Hochschulen des Landes sicherzustellen. Wir appellieren an die Senator*innen der Martin-Luther-Universität, sich klar für die Einheit von Forschung und Lehre, den Erhalt ‚kleiner Fächer‘ und für die Vielfalt unserer Universität einzusetzen“, so der Wortlaut der Petition.

Zu geringe Landeszuschüsse für MLU?!

Aus Sicht der Universität liegt die Ursache für die drohenden Kürzungen darin, dass der Landeszuschuss für die MLU nicht ausreichend sei, um die Universität entsprechend der gewünschten Parameter – circa 20 000 Studierende und 1 860 Stellen (ohne Medizin) – vorhalten zu können. Um die zwangsläufig folgende Personal- und Studienplatzkürzungen zu verhindern, hat sich an der Universität ein Aktionsbündnis aus Beschäftigtenvertretung, Studierendenrat, Gewerkschaftsgruppen und anderen Akteuren gegründet.

Die Petentinnen und Petenten fordern vom Rektorat, dieses „Kahlschlagkonzept“ sofort zurückzuziehen und einen echten Dialog mit den Fakultäten zu suchen. Gefordert wird von der Landesregierung und den demokratischen Fraktionen, sich diesem Problem für die gesamte Bildungslandschaft in Sachsen-Anhalt zu stellen und die MLU auszufinanzieren. „Der Verlust für unsere Hochschullandschaft wird viel größer sein als die 15 Millionen Euro, die dem Etat damit entzogen werden sollen“, so der Wortlaut der Petition.