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Plenarsitzung

Landtagspräsident bei Preisverleihung in Halle

Der 7. von der Jüdischen Gemeinde zu Halle (Saale) ausgelobte Emil-Ludwig-Fackenheim-Preis für Toleranz und Verständigung geht in diesem Jahr an das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) sowie an die junge Künstlerin Lidia Edel. Er wurde am 7. Oktober 2021 im Beisein von Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger im Hallenser Kulturhaus verliehen.

Nach dem antisemitischen Mordanschlag an und in der Umgebung der Hallenser Synagoge am 9. Oktober 2019 (am jüdischen Feiertag Jom Kippur), waren die Überlebenden im genannten Krankenhaus „barmherzig und freimütig in Obhut genommen und ihnen wichtige seelische Unterstützung geboten“ worden, erklärte die Hallenser Jüdische Gemeinde zur Auswahl der Preisträger. Lidia Edel erhielt den Preis für die Schaffung des Denkmals für die Opfer des Anschlags; es trägt den Titel „neun-zehn-neunzehn“. Der Preis ist insgesamt mit 2 000 Euro dotiert.


Hintergrund Fackenheim-Preis

Der Fackenheim-Preis ist nach dem Rabbiner Prof. Dr. Emil Ludwig Fackenheim benannt, der 1916 in Halle geboren worden war. Er studierte an der Hallenser Universität und an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. Nach seiner Verhaftung am 9. November 1938 wurde er in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Später gelang ihm die Flucht nach England und danach nach Kanada. Er war seit 1960 Professor der Universität von Toronto und ab 1984 der Hebräischen Universität in Jerusalem, wo er im Jahr 2003 verstarb.

Kurz vor seinem Tod hatte sich Fackenheim bereiterklärt, den neuen Preis der Jüdischen Gemeinde Halle nach seinem Namen zu benennen. Die erste Preisverleihung fand am 9. November 2003 in der Stadthalle am Marktplatz in Halle (Saale) in Anwesenheit von dessen Tochter statt. Dr. Gerhard Begrich erhielt ihn für seine Unterstützung der in Halle lebenden Juden während der DDR-Diktatur.

Zuletzt hatte im Jahr 2017 der „Marsch des Lebens e. V.“ den Preis zugesprochen bekommen. Der Verein engagiert sich einerseits für die Erinnerung an die schrecklisten Jahre der deutschen Geschichte und die Aufarbeitung der Vergangenheit sowie die Versöhnung zwischen den Nachkommen der Opfer- und Tätergenerationen, andererseits setzt er ein mächtiges Zeichen gegen den modernen Antisemitismus und für den Staat Israel.