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Plenarsitzung

Kinder sollen Kinder sein, nicht Soldaten

Seit 20 Jahren gibt es den „Red Hand Day“, der jeweils am 12. Februar als internationaler Gedenktag an das Schicksal von Kindersoldaten gemahnt. Das Symbol des Protests gegen den Einsatz von Kindersoldaten ist die rote Hand. Hunderttausende rote Handabdrücke wurden schon in über 50 Ländern gesammelt und an Politiker/innen und Verantwortliche übergeben, darunter der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und der deutsche Bundespräsident. Doch trotz vieler wichtiger Erfolge gibt es immer noch 250 000 Kindersoldaten weltweit.

Philipp Schinschke (l.) vom Landesverband Sachsen-Anhalt im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge überbrachte Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger die gesammelte roten Handabdrücke.

Anlässlich des internationalen Aktionstags gegen den Einsatz von Kindersoldaten hat der Landesverband Sachsen-Anhalt im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in mehreren Projekten die roten Handabdrücke von Schülerinnen und Schülern aus Sachsen-Anhalt gesammelt. Philipp Schinschke vom Volksbund überreichte diese nun Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger im Landtag Sachsen-Anhalt. Hier werden sie zunächst in den Ausstellungsfluren gezeigt, ehe sie an den Bundestag zur weiteren Verwendung weitergeleitet werden.

Hintergrund: Kindersoldaten

In zahlreichen bewaffneten Konflikten in aller Welt werden Kinder als Soldaten in den Kampf geschickt. Das Leben junger Soldaten ist voller Gefahren und geprägt durch harte Arbeit. Nahrungsmittel und Trinkwasser sind knapp oder fehlen ganz, es gibt keine Gesundheitsversorgung und ständige Angst vor Hinterhalten, Landminen oder Gewehrfeuer. Disziplin und Gehorsam werden oftmals mit brutalen Methoden erzwungen. Viele Kinder sterben unter den unmenschlichen Bedingungen, andere überleben als Behinderte, Blinde oder für den Rest des Lebens Traumatisierte.

Nicht nur Jungen werden diesen Risiken ausgesetzt, schätzungsweise ein Drittel sind Mädchen. Sie haben dieselben Aufgaben wie die Jungen zu erfüllen, sind aber zusätzlich sexueller Gewalt ausgeliefert und werden gezwungen, „Ehefrauen“ der Offiziere oder sexuelle Sklaven zu werden. In der Konsequenz infizieren sich viele von ihnen mit HIV oder anderen Geschlechtskrankheiten, viele werden schwanger. In manchen Fällen sind sie dann stigmatisiert und müssen mit ihren Kindern unter Kriegsbedingungen leben. (Quelle:redhandday.org)

Ein Projekt aus Deutschland

Die Aktion Rote Hand startete zunächst in Deutschland. Innerhalb eines Jahres wurde die Aktion zu einer Bewegung rund um den Globus: Auch in Ländern, in denen Kinder als Soldaten missbraucht werden, wie Indien, Burma, Kolumbien, Philippinen, Pakistan und Kongo, kamen Zehntausende von Abdrücken zusammen. Oft wurden die Sammelaktionen von Rote-Hand-Demonstrationen begleitet, zu denen Politiker, Wissenschaftler oder Betroffene eingeladen wurden und diskutierten. Aktionen gab es bei Musik- und Filmfestivals, bei Stadt- oder Schulfesten, bei Zeltlagern und Konferenzen, bei Kunstauktionen und Sportevents. Auch wurden viele Spenden für Kindersoldaten-Hilfsprojekte gesammelt. (Quelle:redhandday.org)