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Plenarsitzung

Radiosendungen gegen die Nazi-Barbarei

Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Thomas Mann verlor im Jahre 1936 die deutsche Staatsbürgerschaft, im September 1938 emigrierte er mit seiner Familie in die USA. Auf Einladung der britischen BBC hielt der weltberühmte Autor ab Oktober 1940 insgesamt 58 Rundfunkansprachen, die in Los Angeles aufgezeichnet und aus London von der BBC nach Deutschland übertragen wurden. Die hier wiedergegebenen Reden weisen einen sehr stark aufklärerischen Ansatz auf. Thomas Mann vertrat nachdrücklich seine Grundüberzeugung, dass es keine Gemeinsamkeiten zwischen der nationalsozialistischen Diktatur und der durch Humanismus und Aufklärung geprägten deutschen Kultur geben könne. 

Buch-Cover

Buch-Cover: Thomas Mann: Deutsche Hörer! Radiosendungen nach Deutschland aus den Jahren 1940–1945. 5. durchgesehene und erweiterte Auflage. Frankfurt am Main: Fischer, 2013. Foto: Landtag

Die abgedruckten Ansprachen beschäftigen sich sowohl mit aktuellen Ereignissen des Kriegs als auch mit grundsätzlichen Überlegungen zur Verantwortung seiner Landsleute für Krieg und Verbrechen. Ob sie im Ergebnis eine wesentliche Wirkung auf Widerstandskreise hatten, ist unsicher. Sie gewähren aber auf jeden Fall einen interessanten Einblick in die Gedankenwelt eines Vertreters der Emigration. Thomas Mann stand wie viele andere Männer und Frauen des Exils vor dem Dilemma, die Niederlage Deutschlands auch deshalb  wünschen zu müssen, um selbst wieder eine Zukunft in seinem ehemaligen Heimatland   haben zu können. Michael Rahmfeld

Thomas Mann: Deutsche Hörer! Radiosendungen nach Deutschland aus den Jahren 1940–1945. 5. durchgesehene und erweiterte Auflage. Frankfurt am Main: Fischer, 2013.