Das vorliegende Buch ist im Rahmen eines Forschungsprojekts entstanden und behandelt ein sehr emotionales und belastendes Thema. In einem Pilotprojekt geht es um die Aufarbeitung der schweren und häufig lebenslang prägenden Erfahrung, ein Kind verloren zu haben. Im Mittelpunkt stehen Interviews mit Frauen, die in der DDR gelebt und dort zumeist in den 1970er und 1980er Jahren ein Kind entbunden haben. Diesen Frauen wurde damals gesagt, dass ihr Kind vor, während oder nach der Geburt gestorben sei.
Buchcover: Florian Steger, Maximilian Schochow: Wo ist mein Kind? Familien auf der Suche nach der Wahrheit. Ein Beitrag zur Aufarbeitung. Halle (Saale): mdv, 2020.
Nach der politischen Wende fingen die betroffenen Frauen jedoch an, am Wahrheitsgehalt dieser Aussagen zu zweifeln. So halten sie es für möglich, dass ihre Kinder noch leben und zu keiner Zeit über ihre Herkunft informiert worden sind. Unter medizinhistorischen Aspekten und ethischer Abwägung werden in der Studie die Ängste, Befürchtungen und Erfahrungen aufgearbeitet, die diese Frauen meist ein Leben lang begleiten. Ein Buch, das unter die Haut geht.
Florian Steger, Maximilian Schochow: Wo ist mein Kind? Familien auf der Suche nach der Wahrheit. Ein Beitrag zur Aufarbeitung. Halle (Saale): mdv, 2020.