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Plenarsitzung

Sport-Comeback in allen Bereichen fördern

Sport sei ein zentraler Bestandteil unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens, befindet die FDP-Fraktion. Dies gelte für den Sport in all seinen verschiedenen Ausprägungen. Nirgendwo sonst engagierten sich so viele Menschen wie im Sport. In einer Aktuellen Debatte widmete sich die FDP-Fraktion nun diesem Bereich. Unter dem Titel „Mitmachen – Aufholen – Überholen! Wir starten neu – die Welt des Sports in all seinen Facetten fördern“ diskutierten die Fraktionen.

Jugendfussballer schießt einen Ball in Richtung Kamera

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie sollen Sportvereine in Sachsen-Anhalt beim Neustart unterstützt werden.

Wichtige Bedeutung für die Gesellschaft

Aufgrund der Corona-Pandemie sei die Lage in den Sportvereinen weit von der Normalität entfernt. Allein 2020 hätten die Sportvereine in Sachsen-Anhalt 11 000 Mitglieder verloren, konstatierte Andreas Silbersack (FDP). Sportvereine seien jedoch Orte für Bildung, Gesundheit und Inklusion. Der Breitensport bilde zudem die Basis für erfolgreiche Spitzensportler aus Sachsen-Anhalt. 

Mit Blick auf das Durchschnittsalter und die Gesundheit in Sachsen-Anhalt sollte daher nach Möglichkeiten gesucht werden, dass sich jede und jeder regelmäßig bewege. Auch die junge Generation müsste sich nach zwei Jahren Pandemie wieder mehr bewegen, sonst hätte dies ernsthafte langfristige Folgen. Dabei sollten Sportvereine, Kitas und Schulen eng zusammenarbeiten, so der FDP-Abgeordnete. Wichtig sei es jetzt, Vereine und Verbände sowohl finanziell zu unterstützen als auch bürokratische Hürden abzubauen.

Intensive finanzielle Förderung vom Land geplant

Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) sagte: „Sportliche Betätigung ist weit mehr als nur Sport. Er verbindet und schafft gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Daher sei die Stärkung des Sports von hohem gesellschaftlichem Interesse, so die Ministerin. Im Jahr 2021 seien über vier Millionen Euro an die Vereine ausgezahlt worden, um die Folgen der Corona-Pandemie abzufedern. Auch in diesem Jahr soll es  unter anderem eine zusätzliche Pauschale für die Sportvereine geben und der Erwerb von Trainerlizenzen im ehrenamtlichen Bereich unterstützt werden. Ziel sei es, alte Mitglieder zu reaktivieren und neue zu gewinnen.

Thomas Korell (AfD) erklärte, schon zu Beginn der Corona-Pandemie hätte man gewusst, wie wichtig Sport für die Gesellschaft sei. Dennoch habe man Fitnessstudios monatelang geschlossen und viel Geld für eine Impfkampagne ausgegeben. Natürlich könne man sich dem Begründungsantrag der Aktuellen Debatte anschließen, gleichzeitig kritisierte Korell die Maßnahmen während der Pandemie, die Breiten- und Leistungssport verhindert hätten. Stattdessen seien Handy und Computerspiele der neue Zeitvertreib für Kinder und Jugendliche geworden. Abschließend stellte der AfD-Abgeordnete fest: „Sport ist gesund und ein Garant für ein starkes Immunsystem.“

Sport ist immer auch politisch 

„Sachsen-Anhalt ist ein Sportland“, konstatierte Dr. Falko Grube (SPD) und diese Koalition sei angetreten, dass es dieser Sportfamilie auch zukünftig gutgehe. Er selbst habe keine Sorge, dass die Menschen in die Sportvereine zurückkehren würden, wenn sie es denn dürften. Grube betonte: „Sport ist politisch und das war er schon immer!“ Zwar seien Sportler keine Politiker, aber die Sportorganisationen hätten ein politisches Mandat. Daher sei er vom Verhalten des IOC bei den Olympischen Spielen in Peking sehr enttäuscht gewesen. Als Koalition stehe man für die finanzielle Absicherung des Breiten- und Leistungssports und werde die Landesregierung bei ihrem Neustartprogramm unterstützen.

Thomas Lippmann (DIE LINKE) sagte: „Der Sport in Sachsen-Anhalt ist gut aufgestellt.“ Grundsätzlich teile seine Fraktion die Intention der Aktuellen Debatte und hätte schon einige Anträge zum Thema eingebracht. Das von der FDP-Fraktion gewählte Format einer Aktuellen Debatte empfand er als etwas irritierend, der Titel hätte ihn zudem an „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“ erinnert [beliebte Breitensportsendung im DDR-Fernsehen]. DIE LINKE unterstützte die Idee, dass der Landessportbund langfristig seine Autonomie zurückerhalte. Entscheidend sei jetzt, dass es nicht nur bei wohlwollenden Reden bleibe, sondern tatsächlich auch Taten folgten.

Sport braucht gute Rahmenbedingungen

Sport habe in den letzten zwei Jahren einen großen Beitrag geleistet, damit die Gesellschaft trotz Pandemie zusammengehalten habe, meinte Carsten Borchert (CDU). Seine Fraktion werde sich dafür einsetzen, dass die Sportvereine des Landes auch zukünftig ausreichend unterstützt würden. Sport beginne vor Ort, es gehe jedoch nicht ohne politische Rahmenbedingungen. Der Breitensport lege die Grundlage für den Spitzensport im Land. Es gebe bereits vielfältige Kooperationen zwischen den einzelnen Akteuren (Schule, Vereine, Landessportbund). Ein großes Problem seien dagegen fehlende Übungsleiter/innen im Land, von denen während der Pandemie einige verlorengegangen seien.

Sebastian Striegel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) resümierte, dass es für Sportvereine in den vergangenen zwei Jahren natürlich sehr schwierig gewesen sei und vielen Kindern und Jugendlichen erste wichtige Kontakte mit Vereinen fehlten. Hier sollte in den nächsten Monaten der Sportunterricht einen wichtigen Beitrag leisten, denkt Striegel. Insbesondere im Bereich des Schwimmunterrichts müsste eine große Lücke geschlossen werden. Beim Neustart der Sportvereine sollte man darauf achten, dass sich die Vereine auf ihre Kernaufgabe (Sport zu organisieren) konzentrieren könnten und Verwaltungsaufgaben auf ein Minimum reduziert würden.

Am Ende der Aktuellen Debatte wurden naturgemäß keine Beschlüsse gefasst.