Stefan Gebhardt (DIE LINKE):

Vielen Dank. - Sehr geehrter Herr Präsident! Ich möchte mich ausdrücklich bei den meisten Rednerinnen und Rednern dafür bedanken, dass wir zumindest verbal auf einer Wellenlänge liegen.

Ich will auf einige Dinge eingehen, die gesagt worden sind: Sehr geehrter Herr Hövelmann, ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es daran liegt, dass die Leute zu bequem sind. Wir hatten vor der Pandemie durchaus steigende Besucherinnen- und Besucherzahlen in den Theatern und den Orchestern zu verzeichnen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen hatten wir sehr gute Zahlen. Die Auslastungsergebnisse haben gestimmt. Das zeigt, dass vor der Pandemie die Sehnsucht nach Kultur groß war. Wir müssen sie nur wieder wecken. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch Leute gibt, die Angst haben und vorsichtig sind, wenn es darum geht, ins Kino zu gehen, wieder eng an eng zu sitzen usw. Das wird noch eine Weile dauern. Es liegt aber an uns, im wahrsten Sinne des Wortes eine Kulturreaktivierung vorzunehmen.

Ich will noch einen Bereich nennen, den ich vorhin vergessen habe zu nennen. Es ist mir aber extrem wichtig, dass er hier ausdrücklich benannt wird: Das ist die Klubszene. Diese ist nicht nur in der Vergangenheit gebeutelt worden, sondern sie ist auch aktuell gebeutelt. Die hat nämlich aktuell geschlossen, und das seit Dezember letzten Jahres. Das ist ein großes Stück Jugendkultur, das gerade unserer jungen Generation vorenthalten wird.

Stellen wir uns einmal vor, wie sich das alles entwickeln wird, wenn solche wichtigen Bereiche fehlen. An der Stelle müssen wir etwas tun. Es ist mir wichtig, das hier zu sagen, genau wie Herr Schumann die Nachwuchsförderung genannt hat. Das muss ein Schwerpunkt im künftigen Kulturetat sein.

Lieber Herr Robra, ich hoffe, ich habe mich nicht verhört, als Sie gesagt haben, dass der Finanzminister Sie bei Ihren Bemühungen unterstützt. - Sie nicken. Daher gehe ich davon aus, dass wir Anfang März im Kulturausschuss einen tollen Haushalt präsentiert bekommen.

Ein letzter Satz noch zu den Ausführungen von Herrn Tillschneider: Ein gutes Mittel gegen Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus ist und bleibt eine vielfältige und lebendige Kulturlandschaft. Dafür werden wir hier streiten. - Vielen Dank.

(Zustimmung)