Susan Sziborra-Seidlitz (GRÜNE):

Ich will auf die angesprochene Medienkompetenz und Mathematikkompetenz gar nicht groß antworten. Ich würde Sie nur bitten, sich vielleicht einmal mit Ihrem Koalitionspartner über Erkenntnisse zu Spätfolgen bei Kindern aus den letzten Tagen zu verständigen. Möglicherweise bekommen Sie das untereinander geregelt.

Das Testregime an den Schulen bleibt elementar, um das Infektionsgeschehen an den Schulen im Blick behalten zu können. Natürlich bereiten die PCR-Laborkapazitäten gerade Schwierigkeiten. Aber aufgrund der höheren Zuverlässigkeit   insbesondere bei der Omikron-Variante wissen wir, dass die Schnelltests nicht effektiv wirken   und weil unsere Kinder in den Schulen eben nicht sehr gut geschützt sind, glauben wir, dass es regelmäßige PCR-Pooltestungen an den Schulen so lange geben sollte, wie wir die Kapazitäten noch haben.

Auch wenn es nicht Teil unseres Antrages ist, will ich an dieser Stelle eines erwähnen: Wir dürfen die Situation der Kita-Kinder und ihrer Familien nicht vergessen, bei denen der Infektionsschutz ähnlich schwierig ist wie in den Schulen. Ich würde darum bitten, dass die Regierung überlegt, eine behördliche Empfehlung auszusprechen, die vom Besuch der Kita abrät.

(Zurufe: Was? - Warum denn?)

Das sage ich nicht deshalb, weil das Kind nicht in die Kita gehen sollte, sondern weil die Eltern,

(Unruhe)

- vielleicht kommen Sie ein bisschen runter   die sich bei hohem Infektionsgeschehen Sorgen machen, dann Anspruch auf eine dienstliche Freistellung und den Bezug von Kinderkrankengeld hätten, wenn sie die Kleinen zu Hause betreuen wollen. Ohne eine behördliche Empfehlung haben die Eltern diesen Anspruch nicht.

(Zuruf)

Frau Pähle, Sie haben recht, Wechsel- und Distanzunterricht sind anstrengend für die Lehrerinnen, für die Schülerinnen und für die Familien. Deshalb ist es gut und wichtig, das jetzt konzeptionell vorzubereiten für den Fall, dass es wieder für alle notwendig wird, und es Familien, die diese Anstrengungen schon jetzt auf sich nehmen wollen und können, schon jetzt zu ermöglichen. Denn eine flexible Regelung für die Schulen, die Sie in Ihrem Alternativantrag vorschlagen, greift erst bei einer sehr hohen Durchseuchung an den Schulen, wenn der Präsenzunterricht ohnehin nicht mehr richtig möglich ist. Das ist genau die Situation, die viele Familien für sich und ihre Kinder eben nicht wollen, die viele Familien für sich und ihre Kinder vermeiden wollen. Durchseuchung darf keine Strategie sein. Durchseuchung darf nicht der Punkt sein, an dem wir erst die Reißleine ziehen. Deshalb bitten wir darum, die Präsenzpflicht auszusetzen.