Johannes Hauser (FDP):

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Im Jahr 2017 wurde der erste Ausbruch der Seuche in Georgien festgestellt. ASP müssen wir bewerten, denn die Einschläge kommen immer näher. Jetzt heißt es: machen, nicht mehr ankündigen, sondern machen. Und wenn wir die ersten Probleme haben, dann geht es rund. Dann holt uns der Teufel, auch von der Logistik her und vom Geld her. Die damit verbundenen Sorgen wären gigantisch.

(Beifall)

Noch etwas: Wenn ich „wildschweinfreie Zonen“ höre, dann könnte ich ausrasten. Es gibt keine wolfsfreie Zone, es gibt keine wildschweinfreie Zone. Leute, wie wollt Ihr das machen? Wir selbst haben im Jagdrevier Zäune. Ein Keiler mit seiner Rotte untergräbt den Zaun innerhalb einer halben Stunde ohne Frost in einer Tiefe von 50 cm und dann geht es durch. Wie wollen wir eine wildschweinfreie Zone machen? Ich bitte um Erklärung.

(Beifall)

Ich behaupte, Wildzäune entfalten keine entscheidende Wirkung.

Kontaminierte Lebensmittel spielen auf Landstraßen eine extreme Gefahr, nicht jedoch auf Autohöfen, auf Autobahnen, wo eingezäunt ist. Das Wildschwein, das Schwarzwild insgesamt, will relative Ruhe haben. Das geht da nicht hin. Es ist doch nicht so blöd, bloß weil es eine Wildsau ist, dort möglichst schnell überfahren zu werden.

(Heiterkeit und Beifall)

Das ist ja nicht so. Leute, die haben einen Riecher, einen Riechkolben. Die haben einen optimalen Riecher.

Was mir wichtig ist, sind praxisbezogene Übungen, aber nicht auf Papier, sondern wir brauchen praxisbezogene Lösungen zuerst einmal im eigenen Land. Und wenn wir das im eigenen Land können, dann können wir länderübergreifend operieren.

(Beifall)

Bei Bestätigung von ASP-Fällen haben wir für die Landwirtschaft extreme Probleme: Sperrzonen, nichts mehr wird transportiert. Selbst in der Sperrzone, ich glaube, 20 oder 25 km, ist nicht einmal eine Bewegung landwirtschaftlichen Verkehrs möglich. Also, stell dir mal vor, im Sommer zur Erntezeit, steht Ernte draußen, aber du darfst nicht einmal auf das Feld fahren. Das muss man sich einmal vorstellen.

Minister Schulze und sein Staatssekretär arbeiten massiv am Problem. Vielen Dank dafür. Die Quatscherei hat ein Ende, jetzt wird gemacht. Ich bin davon voll überzeugt. Und enttäuschen Sie uns nicht. Das ist eine Riesenaufforderung.

(Beifall und Lachen)

Hört auf zu lachen.

(Beifall)

Herr Minister, wenn etwas nicht funktioniert, dann lernen Sie mich von einer anderen Seite kennen.

(Heiterkeit)

Im Agrarausschuss müssen die Probleme auf den Tisch, vor allem die Ergebnisse, was machbar ist und was nicht machbar ist. Die Quakerei will ich nicht mehr hören. - Vielen Dank.

(Beifall)