Hendrik Lange (Die Linke):
Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bereits im Mai 2019 hat meine Fraktion einen Antrag eingebracht, der einen Alleenfonds nach dem Vorbild von Mecklenburg-Vorpommern gefordert hat. Es folgte im Jahr 2020 ein Landtagsbeschluss, mit dem die Landesregierung in diesem Sinne beauftragt wurde. Da sich nichts tat und das Verkehrsministerium blockierte, gab es dann im Jahr 2022 den Ursprungsantrag zu dieser Beschlussempfehlung. Und flugs zack, zack geht das hier
(Lachen bei der Linken und bei den GRÜNEN - Kathrin Tarricone, FDP: Ja, zack, zack geht das hier!)
erschien schon im Juni 2025 der Alleenerlass. Donnerwetter! Wenn jetzt das Verkehrs- und Digitalministerium auch noch von „moderndenken“ auf schnell handeln umgeschaltet hätte, wäre das nicht schlecht gewesen,
(Lachen und Zustimmung bei der Linken - Zustimmung bei den GRÜNEN - Guido Kosmehl, FDP: Oh! - Weitere Zurufe)
denn dann hätten wir in diesem Land schon viel mehr für unsere Alleen und Baumreihen getan. - So viel zu dem neuen Sachsen-Anhalt-Tempo, das gestern hier Thema war.
(Zustimmung bei der Linken)
Meine Damen und Herren! Es bleibt dabei, Alleen und Baumreihen sind nicht nur schön, sie haben auch eine kaum zu überschätzende ökologische Funktion. Sie sind Schutz- und Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Sie verbinden Biotope miteinander, was in einer fragmentierten Landschaft besonders wichtig ist, wenn es um die Wanderungsbewegungen von Tieren geht. Da gesunde große Bäume diese Funktion besser übernehmen können, steht für Die Linke der Schutz der Alleen an erster Stelle.
(Kathrin Tarricone, FDP: Auch für uns! Auch für uns!)
Meine Damen und Herren! Dafür muss sich dann der Verkehr auch den Bedingungen vor Ort anpassen.
(Zustimmung bei der Linken und bei den GRÜNEN - Zuruf von Dr. Lydia Hüskens, FDP)
Das bedeutet auch einmal Geschwindigkeitsbegrenzungen und passive Schutzanlagen wie Leitplanken anstelle des Abholzens wertvoller Alleen und Baumreihen.
(Kathrin Tarricone, FDP: Ach, Mensch! - Dr. Lydia Hüskens, FDP: Haben Sie sich wirklich mit dem Thema beschäftigt, Herr Lange?)
Und sollte das nicht möglich sein, dann sollte die Nachpflanzung vor Ort Vorrang vor der Neupflanzung an anderen Orten haben. Meine Damen und Herren
(Zuruf von Kathrin Tarricone, FDP - Weitere Zurufe)
- Nun seien Sie doch nicht so aufgeregt, Frau Tarricone, Menschenskinder.
(Guido Kosmehl, FDP: Sie reden genauso an dem Thema vorbei wie Herr Lizureck!)
- Entschuldigung, ich rede genau zu dem Thema.
(Guido Kosmehl, FDP: Nein! - Zuruf von Dr. Lydia Hüskens, FDP)
- Sie können sich ja gleich äußern.
Meine Damen und Herren! In unserem Ursprungsantrag haben wir ein Alleenkonzept gefordert, damit solche Orte für Ersatzpflanzungen auch priorisiert werden. Zudem forderten wir ein Alleenkataster mit regelmäßigen Untersuchungen.
(Guido Kosmehl, FDP: Ja!)
Ich habe schon im Jahr 2022 scherzhaft angemerkt, wie schwierig es ist, diese Informationen im Netz aufzufinden. Gestern konnte ich nicht einmal mehr die Bauminformationen abrufen, die vor vier Jahren noch da waren. Auch das Einbeziehen der kommunalen Daten ist noch immer nicht erfolgt. Dabei macht uns Mecklenburg-Vorpommern richtig etwas vor. Schade, dabei ist noch viel Luft nach oben.
Eine Beschlussempfehlung, die einen Zustand beschreibt, nehmen wir zur Kenntnis. Wir werden uns aber der Stimme enthalten. - Im Übrigen gehört die AfD verboten.
(Beifall bei der Linken - Zustimmung von Wolfgang Aldag, GRÜNE)