Carsten Borchert (CDU):

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Korell, lieber Thomas! Ich kenne dich ja schon sehr, sehr lange und ich weiß, du meinst es gut mit diesem Antrag, den Sport in die Schulen zu bringen. Ich weiß auch, dass du vor wenigen Tagen aus Südafrika zurückgekommen bist, weil du dort als Betreuer einen Schützling von dir zum Weltmeister im Bankdrücken gemacht hast. - Herzlichen Glückwunsch!

(Zustimmung bei der AfD)

Das ist Sport, wie du ihn dein ganzes Leben lang gelebt hast - ich kenne dich schon seit der Kindheit  , aber das passt nicht in die Schule. Ich werde auch schnell erklären warum das so ist. Ich werde das ein bisschen anders aufziehen.

Punkt 1. Wir haben sehr viele Sportlehrer im Land, die froh sind, dass sie noch leben. Denn wenn man als Sportlehrer 35 Jahre lang in der Sporthalle steht und dort physisch und psychisch belastet wird, dann ist man breit.

Herr Dr. Tillschneider - er ist nicht anwesend - hat gestern einen wahnsinnigen Satz gesagt, als er sich mit Herrn Lippmann gestritten hat. Er hat Herrn Lippmann angegriffen und hat gesagt, in die Schule gehöre nur das, was mit Lernen zu tun habe und alles andere müsse heraus.

Heute kommt ein Antrag, mit dem ihr etwas hineinbringen wollt, was eigentlich heraus muss. „Heraus“ heißt ja nicht, dass es weg ist. Meine Vorredner haben schon wunderbar gesagt, dass es die Verbindung zwischen Kreissportbund, Landessportbund, Schulen und Sparkasse gibt. Wir haben so viele Möglichkeiten, das Sportzeichen abzulegen, dass es einfach ist, es zu machen.

(Stefan Gebhardt, DIE LINKE: Ja!)

Unsere Lehrer wären an dieser Stelle 100-prozentig überfordert. Unsere Aufgabe ist es doch, an den Schulen dafür zu sorgen, dass unsere Lehrer entlastet werden. Das ist völlig kontraproduktiv,

(Zustimmung von Stefan Gebhardt, DIE LINKE)

obwohl ich deinen Ansatz verstehe. Übrigens die Sportlehrer, die studieren wollen, die müssen auch Silber erwerben, sonst werden sie nicht zur Aufnahmeprüfung zugelassen. Die müssen das auch haben. Jetzt sage ich einmal, wenn jemand Polizist oder Sportlehrer in diesem Land werden will und er ist im Vorfeld nicht intelligent genug, wenn er sich die Bewerbungsvoraussetzungen durchliest   das macht der nicht einen Tag vorher  , dann die Möglichkeit zu finden, bei den vielfältigen Möglichkeiten, die wir im Land haben, das Sportabzeichen abzulegen, dann kann er auch kein Polizist oder Sportlehrer werden. Dann hat er nicht die Intelligenz dazu. Das kriegen die auch hin.

Es gibt Beispiele   die kenne ich auch  , dass da einige drei Tage vorher zum Sportlehrer kommen und fragen: Oh, ich muss übermorgen zur Aufnahmeprüfung der Polizeischule, wo kriege ich das Sportabzeichen her? - Dazu kann man keinen Kommentar abgeben. Das funktioniert nicht.

Die Idee verstehe ich. Die Ausführung ist unmöglich. Es geht um unsere Lehrer, es geht um unsere Schulen. Wir haben ein tolles Konzept in Sachsen-Anhalt in Bezug auf Sportabzeichenausbildung. Wir schauen einmal, was dahin gehend noch kommt. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

(Zustimmung bei der CDU)


Vizepräsident Wulf Gallert:

Herr Korell kann zum Abschluss noch einmal reden. Alles gut, dann machen wir das. Herr Tillschneider hat eine Intervention.


Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):

Ja.


Vizepräsident Wulf Gallert:

Dann machen Sie diese einmal.

(Lachen bei der AfD)


Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):

Und zwar muss ich klarstellen, dass unser Bildungskonzept nicht richtig verstanden wurde.

(Eva von Angern, DIE LINKE, lacht)

Die AfD vertritt natürlich ein Bildungskonzept, das Geistiges und Körperliches harmonisch verbindet im Sinne des Lateinischen Mens sana in corpore sano - ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Der Sport gehört für uns natürlich zur Bildung dazu. Deshalb unterstützt der Arbeitskreis Bildung diesen Antrag ohne Abstriche.

(Beifall bei der AfD - Carsten Borchert, CDU: Deswegen haben wir Sport, weil das dazu gehört.)