Andreas Silbersack (FDP):

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das Deutsche Sportabzeichen ist tatsächlich eine Erfolgsgeschichte für die ganze Sportbewegung, für alle Menschen im Land und natürlich auch in Sachsen-Anhalt. Das Land Sachsen-Anhalt hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten überdurchschnittliches geleistet, was das Ablegen des Deutschen Sportabzeichens betrifft. Wer sich die Tabellen und die Zahlen anschaut, sieht, dass wir sowohl im Bereich der Jugendlichen als auch bei den Junggebliebenen besser sind als der Durchschnitt der anderen Bundesländer.

Zur Wahrheit gehört auch, dass in den alten Bundesländern das Deutsche Sportabzeichen bei Weitem nicht so im Fokus steht, wie das bei uns in Sachsen-Anhalt und in den anderen neuen Bundesländern der Fall ist. Das hängt auch damit zusammen, dass insbesondere die Schulen sehr stark und sehr intensiv an der Abnahme des Sportabzeichens teilnehmen.

Warum ist das so? - Weil der organisierte Sport - das ist seine originäre Aufgabe - 180 Termine im Jahr anbietet, an denen das Sportabzeichen abgelegt werden darf. Jeder hier im Hohen Haus, der einmal bei einem solchen Sportabzeichen-Wettbewerb dabei war, merkt, dass dies das richtige Format ist, gemeinsam ein Sportabzeichen abzulegen, also freiwillig miteinander in den Wettstreit zu gehen. Ich halte relativ wenig davon, dem organisierten Sport das Thema wegzunehmen. Es ist eine Erfolgsgeschichte, die wir auch in der Zukunft fortschreiben sollten.

Ich selbst war vier Jahre lang als Vizepräsident Breitensport im DOSB für genau dieses Thema zuständig. Ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen: Wenn wir jetzt diesen Drive hineinbringen und es in die Schulen schieben würden, dann würde das nicht passen. Die Kooperation leben wir in Sachsen-Anhalt schon. Wir leben die Kooperation zwischen dem organisierten Sport und den Schulen.

Dafür ist es wichtig, dass man engagierte Sportlehrer hat. Aber die Befähigung, die Prüfung für das Sportabzeichen abzunehmen, haben sowohl Trainer als auch Sportlehrer. Es ist also eine Mischung. Deshalb muss ich ganz ehrlich sagen: Ich verstehe die Intention, die Sie verfolgen, noch mehr hineinzubringen, aber es ist eine freiwillige Aufgabe. Je mehr Kinder und Jugendliche wir motivieren können, dort in einen Wettstreit zu gehen, desto besser.

(Zustimmung von Konstantin Pott, FDP)

Deshalb gilt es doch viel mehr, den organisierten Sport weitergehend dahin gehend zu unterstützen, dass noch mehr Kinder und Jugendliche es machen. Das können die Kreissportbünde oder die Vereine tun. All diese Strukturen haben wir. Die sind erfolgreich. Das ist eigentlich auch das Maß der Dinge, auf das wir zurückgreifen sollten.

Ich lade jeden hier im Raum ein: Am 16. Juni 2023 besteht in Braunsbedra die Möglichkeit, das Deutsche Sportabzeichen abzulegen für die, die es in diesem Jahr noch nicht abgelegt haben. Jeder ist ganz herzlich eingeladen. - Vielen Dank, meine Damen und Herren.

(Zustimmung bei der FDP)