Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Landtag unterstützt Klimaschutzprojekte

23. Dez. 2020

Das moderne Leben ist nicht gerade klimafreundlich. Vor Ort kann oft nicht ausreichend Ausgleich für die eigene CO2-Erzeugung geschaffen werden. Der Landtag von Sachsen-Anhalt baut hier generell auf drei Säulen: Reduktion (Vermeidung klimastörenden Verhaltens), Substitution (unter anderem Bezug von „grünem Strom“) und Kompensation, hier: die Unterstützung von Klimaschutzprojekten, die beispielsweise die Renaturierung von Flusslandschaften, Wiederaufforstung oder die Ausstattung von Gebäuden mit Solaranlagen initiieren und vorantreiben.

Auch der Landtag ist – mit seinen Liegenschaften, seinem Energieverbrauch – vor diesem Hintergrund ein Klimabelaster. Insbesondere die Nutzung von Fernwärme und die Fahrten zu Sitzungen steigern den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) durch den Landtag auf gut 695 Tonnen jährlich. Grund genug, den nicht eben kleinen CO2-Fußabdruck zu verringern und als gutes Beispiel in Sachen Umweltschutz voranzugehen; aber auch in Zukunft bestmöglich im Sinne „Die beste CO2-Kompensation ist, von vornherein weniger CO2-Ausstoß zu verursachen!“ zu handeln.

Im Rahmen der Verhandlungen zum Parlamentsreformgesetz 2020 war Anfang des Jahres beschlossen worden, dass der Landtag von Sachsen-Anhalt Maßnahmen zur Kompensation seines CO2-Budgets ergreifen soll. Dem Ältestenrat fiel die Entscheidung zu, in welche Klimaschutzprojekte das veranschlagte Kompensationsgeld investiert werden soll. Für die Haushaltsjahre 2020/2021 wurden jeweils 14 600 Euro bereitgestellt, um die CO2-Bilanz des Landtags an anderer Stelle auszugleichen.

Wie sich die Kompensationssumme errechnet

Grundlage für die Höhe des Haushaltsansatzes waren Berechnungen der Landtagsverwaltung basierend auf der CO2-Bilanz des Landtags für das Jahr 2018. Für jenes Jahr wurde eine zu kompensierende Menge von 694,607oTonnen CO2 ermittelt. Je Tonne CO2 wurde für die Berechnung ein Preis von 21 Euro je Tonne zugrunde gelegt, sodass sich eine Kompensationssumme von 14 587 Euro errechnet, die für die Haushaltsanmeldung auf 14 600 Euro aufgerundet und später auch im Plenum so beschlossen wurde.

Nach Recherchen auf der Internetseite des Umweltbundesamts und der Zeitschrift „Finanztest“ hatte die Landtagsverwaltung dem Ältestenrat des Landtags die drei von den Fachleuten am höchsten bewerteten Organisationen (alle mit dem Prädikat „Sehr gut“) vorgeschlagen: „Atmosfair“, „Klima-Kollekte“ und „Primaklima“. Der Ältestenrat sprach sich mit großer Mehrheit für diese Anbieter und eine gleichhohe Berücksichtigung aus dem Budget aus.

Hintergrund: Die unterstützten Organisationen

Atmosfair (gegründet 2005) entstand als Initiative des Verbands „Forum Anders Reisen“ und der Organisation Germanwatch. Atmosfair ist an der Entwicklung eigener Projekte sowohl mit Know-how als auch mit Kapital beteiligt. Schwerpunkte liegen auf Energieeffizienz und erneuerbaren Energien.

Die gemeinnützige Gesellschaft Klima-Kollekte, gegründet 2011, nennt sich selbst „Kirchlicher Kompensationsfonds“ und wird unter anderem von der Evangelischen Kirche in Deutschland, Brot für die Welt und Misereor getragen. Die Organisation unterstützt Projekte aus den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

Primaklima (gegründet 1991) beteiligt sich an der Entwicklung der Kompensationsprojekte mit eigenem Know-how. Der Verein unterstützt ausschließlich Projekte zum Thema Wald.

Mittlerweile sind die Zertifikate für das Jahr 2020 vom Landtag erworben und von den drei Organisationen auch übermittelt worden. Die Finanzierung der Klimazertifikate für das Haushaltsjahr 2021 ist mit Beschluss des Doppelhaushalts durch den Landtag ebenfalls sichergestellt.