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Plenarsitzung

Gefängnisse in Zeiten der Corona-Pandemie

Wie ist die Situation in den Gefängnissen (offiziell: Justiz-Vollzugs-Anstalten) in Sachsen-Anhalt? Mit dieser Frage hat sich der Ausschuss für Recht, Verfassung und Gleichstellung des Landtags beschäftigt. Die Fraktion DIE LINKE hatte das beantragt. In einer Video-Konferenz waren alle Gefängnis-Chefs als Experten eingeladen. Sie berichteten, wie es gerade in den Gefängnissen läuft und welche Probleme es gibt. 

Corona hat Gefängnisse verändert

Alle Experten waren sich einig: Die Corona-Pandemie ist eine besonders schwierige Aufgabe für die Gefängnisse. Denn das Covid-19-Virus darf nicht in die Gefängnisse kommen, weil es sich dort schnell ausbreiten kann. Darum müssen die Mitarbeiter sehr vorsichtig sein. Sie müssen immer einen Mund-Nasen-Schutz tragen,  wenn sie mit den Häftlingen zusammenkommen.  

Das Leben in den Gefängnissen hat sich mit dem Corona-Virus verändert. Besuch von Familie gibt es nur noch unter besonderen Sicherheits-Maßnahmen. Die Häftlinge bleiben wenn es geht immer in den gleichen kleinen Gruppen. Arbeit und Freizeit laufen teilweise anders ab.

Manche Häftlinge bekommen zum Beispiel für ein paar Stunden „Freigang“ ( Das bedeutet:  Sie dürfen aus dem Gefängnis).  Das ist wegen Corona weniger oder gar nicht mehr möglich. Die Gefahr für die Häftlinge sich anzustecken, ist einfach zu groß, erklärte eine Expertin. Grundsätzlich bestätigen aber alle Gefängnis-Chefs: Bis jetzt sind wir gut durch die Corona-Krise gekommen und hoffen, dass es auch so bleibt. Die meisten Häftlinge haben auch verstanden, warum die Schutz-Maßnahmen nötig sind.

Personal-Mangel: Jobs im Gefängnis nicht beliebt

Neben der Corona-Situation ging es bei dem Experten-Gespräch um die allgemeine Situation in den Gefängnissen. Hauptproblem ist vor allem der Personal-Mangel. Viele Mitarbeiter gehen in den nächsten Jahren in Rente. Außerdem gibt es nicht genug Fachkräfte, die als Justiz-Vollzugs-Beamte arbeiten wollen.  Das sind Personen, die auf die Gefangenen aufpassen und sie betreuen und im Gefängnis-Alltag unterstützen.

Das Justiz-Ministerium ist für die Gefängnisse zuständig und kennt das Problem schon länger. Darum haben sie eine Werbe-Kampagne gestartet, um den Beruf bekannter zu machen. Außerdem haben sie das Alter für die Ausbildung auf 18 Jahre reduziert und ein höheres Ausbildungs-Geld beschlossen. Trotzdem können nicht immer alle freien Ausbildungs-Plätze besetzt werde.

Hilfe von Außen noch mehr nutzen

Der Verein „Landesverband für Kriminalprävention und Resozialisierung Sachsen-Anhalt e. V.“ kümmert sich seit vielen Jahren um Häftlinge und Angehörige. Damit unterstützt er die Arbeit der Justiz-Vollzugs-Beamten. Wichtigstes Ziel: Wenn die Häftlinge entlassen werden, sollen sie keine neuen Straftaten begehen. Der Verein wünscht sich, dass sein Angebot zukünftig noch besser genutzt wird. <link_external_error www.lkvr.de _blank extern>Mehr über den Verein erfahren Sie hier</link>. 

Die Mitglieder des Ausschusses werten das Gespräch mit den Gefängnis-Chefs aus. Danach entscheiden sie, was vielleicht zu ändern ist.

Wo es momentan Gefängnisse in Sachsen-Anhalt gibt und wie groß sie sind, erfahren Sie auf der Internetseite des Justiz-Ministeriums

(Das ist ein Angebot in Einfacher Sprache.)