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Plenarsitzung

Lehrerentlastung über einen anderen Weg

Nach Ansicht der Fraktion DIE LINKE gefährdeten die mit dem Schuljahr 2017/2018 geänderten Berechnungsgrundlagen zur Lehrerstundenzuweisung sowie die geänderten Vorgaben über den Vorbereitungsdienst für den eigenverantwortlichen Unterricht von Lehramtsanwärtern die Bildungsqualität. Der Ausschuss für Bildung und Kultur empfahl, den im September 2017 von der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Antrag zum Thema Unterrichtsversorgung und Lehrerausbildung in geänderter Fassung anzunehmen.

Um der steigenden Belastung im Unterricht zu begegnen, wird die Landesregierung nun gebeten, konkrete Maßnahmen umzusetzen, um den bürokratischen Aufwand für Lehrerinnen und Lehrer und insbesondere für die Schulleitungen zu reduzieren sowie zusätzliche Maßnahmen zu ihrer Entlastung zu entwickeln. Ziel sei es, Verwaltungsabläufe so zu gestalten, dass sich Lehrerinnen und Lehrer auf ihre Kernaufgabe des Unterrichtens konzentrieren können.

Kernauftrag von Schule sei nach wie vor die Absicherung eines qualitativ hochwertigen Unterrichts, um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die aktuellen Anforderungen einer Berufsausbildung bzw. eines Studiums vorzubereiten. Foto: Christian Schwier/fotolia.com

Ausschuss zerpflückte Ursprungsantrag

„Das Bildungsministerium hat nicht genügend Lehrer in der Hinterhand, um die Kinder im Land zu unterrichten“, kritisierte Jan Wenzel Schmidt (AfD). Es sei nötig, endlich die Lehrerwochenstunden in ausreichender Zahl zur Verfügung zu stellen. Die Kenia-Koalition habe den Ursprungsantrag im Ausschuss so zerpflückt, dass er nicht mehr wiederzuerkennen sei. Die Beschlussempfehlung gehe am Sinn des ursprünglichen Antrags vorbei, so Schmidt.

Bericht im II. Quartal

„Die Beschlussempfehlung ist ein Kompromiss“, räumte Prof. Dr. Angela Kolb-Janssen (SPD) ein. Zumindest sei erreicht worden, dass es im II. Quartal einen Bericht im Bildungsausschuss geben soll, inwieweit die von der Landesregierung seinerzeit initiierten effizienzsteigernden Maßnahmen zurückgenommen werden könnten. Freiwerdende Stellen in den Schulen sollten schnellstmöglich wiederbesetzt werden, forderte Kolb-Janssen.

Maßnahmen zur Entlastung der Lehrenden

„Wir befinden uns bereits im zweiten Jahr mit dem geänderten Organisationserlass für Grundschulen“, kritisierte Monika Hohmann (DIE LINKE). Der jetzigen Beschlussempfehlung könne nicht zugestimmt werden. Eigentlich habe die Rücknahme der bedarfsmindernden Maßnahmen erreicht werden sollen, stattdessen soll der bürokratische Aufwand der Lehrkräfte und Schulleiter/innen im Unterricht verringert werden. „Um welchen bürokratischen Aufwand im Unterricht geht es denn?“, fragte Hohmann. Natürlich seien Maßnahmen zur Entlastung wichtig. „Aber es ging uns konkret um Entlastungen im Unterricht“, also um kleinere Klassen, keinen klassenübergreifenden Unterricht mehr, so Hohmann.

Probleme sind noch nicht gelöst

„Wir finden die effizienzsteigernden Maßnahmen nicht prickelnd“, bestätigte Wolfgang Aldag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). Falle eine Lehrkraft aus, falle auch der Unterricht ganz aus oder werde über den Schulflur geleitet. Korrekturen seien an dieser Stelle dringend notwendig. Eine Lösung der Probleme bringe dieser (heutige) Beschluss nicht.

Große Fortschritte bei Unterrichtsversorgung

„Wir wissen um die hohe Arbeitsbelastung der Lehrerinnen und Lehrer im Land“, sagte Angela Gorr (CDU). Ziel solle und müsse die Entlastung von bürokratischen Aufgaben sein, um die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts wieder in den Fokus zu rücken. Inzwischen seien große Schritte in Sachen Unterrichtsversorgung gemacht worden, deswegen sei es auch nicht verwunderlich, dass die Beschlussempfehlung andere Akzente setze als der Ursprungsantrag der Linken.

Im Anschluss an die Debatte wurde der Beschlussempfehlung gefolgt, der geänderte Antrag wurde somit mit den Stimmen der Koalition beschlossen.